Jubiläum:Britischer Luxus

Lesezeit: 1 min

Englischer Hotellerie-Adel: Sir Rocco Forte mit Sohn Charles und den Töchtern Lydia und Irene (rechts außen) in ihrem Münchner Hotel The Charles. (Foto: Stephan Rumpf)

Sir Rocco Forte feiert das 20-Jährige seiner Hotelkette

Von Franz Kotteder, München

Lydia Forte weiß manchmal nicht mehr so genau, in welcher Stadt sie diese hübsche kleine Straße gesehen hat: "War das München oder Frankfurt? Auf der einen Seite war eine sehr schöne Hotelbar und direkt gegenüber eine sehr originale italienische." Die Sache lässt sich klären: Es handelt sich um die Münchner Ledererstraße mit der Bar Centrale und der Bar The Grapes vom Cortiina Hotel. "Stimmt!", sagt Lydia Forte, an den seltsamen Namen kann sie sich wieder erinnern.

Ist ja auch kein Wunder: Wenn man die Tochter von Sir Rocco Forte ist, dem Gründer der gleichnamigen englischen Luxushotelkette, dann kommt man herum in der Welt. Insbesondere auch dann, wenn man zusammen mit Schwester Irene und Bruder Charles den Laden demnächst übernehmen soll und zu den bestehenden zwölf Hotels in Großbritannien, Deutschland, Italien, Saudi-Arabien und Russland demnächst noch weitere in China kommen werden. Zusätzlich kann man in diesem Jahr auch noch das 20-jährige Bestehen der Rocco-Forte-Kette feiern - und in München das Zehnjährige. Denn nach Deutschland expandierte Rocco Forte im Jahr 2006 zuerst in Berlin, dann in Frankfurt und 2007 schließlich in München. Seither ist es bei den drei deutschen Hotels geblieben. "Kann aber schon sein, dass noch eines dazukommt", sagt Sir Forte.

Gefeiert wird auch in München, am Dienstagabend mit 130 ausgewählten Gästen. Zuvor aber bitten die vier Fortes die Presse zum Lunch: wegen des Jubiläums, aber auch wegen der Auszeichnung zum deutschen "Hotel des Jahres" am Abend zuvor. Der britische Hotelier erzählte da ein bisschen von seiner Begegnung mit dem damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder: "Wir haben ihn in seiner Waschmaschine besucht" - Forte meint das Berliner Kanzleramt, das diesen Spitznamen trägt. Er findet es beachtlich, dass der Sozialdemokrat die Arbeitsgesetze gelockert hat: "Angela Merkel macht erstaunlicherweise eine linkere Politik als er." Mit den Deutschen, sagt er, komme er generell gut aus, im Besonderen auch mit seinem Hoteldirektor Frank Heller: "Er hat sehr viel Sinn für Humor. Auch wenn es die deutsche Art von Humor ist."

© SZ vom 18.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: