Innere Mission:Helferkreis kritisiert Regierung

Der Helferkreis Messestadt, der sich für Flüchtlinge engagiert, befürchtet, dass die Gemeinschaftsunterkunft in der Willy-Brandt-Straße künftig von einem privaten Unternehmen betrieben wird. Seit der Eröffnung der Unterkunft Ende 2015 hat die Innere Mission die Betriebsführung inne. Doch der Vertrag mit dem Wohlfahrtsverband endet am 30. Juni 2016. Dann wird ein anderer Anbieter die Aufgabe übernehmen. Der Helferkreis, der aus etwa 130 Freiwilligen besteht, kritisiert nun in einem Schreiben an Regierungspräsident Christoph Hillenbrand, dass ein Wechsel in der Verwaltung eine "erhebliche Behinderung" ihrer Arbeit darstelle. In den vergangenen Wochen sei eine funktionierende Einrichtung mit Vorbildcharakter entstanden und die Zusammenarbeit mit dem Helferkreis laufe bestens. "Wir sehen mit Sorge, dass das Wohl von Flüchtlingen immer mehr durch private Unternehmen gesichert werden soll", so der Helferkreis.

Eine Entwicklung, die auch Wohlfahrtsverbände mit Sorge betrachten. In immer mehr Flüchtlingsunterkünften würden private Unternehmen mit der Leitung und Betreuung beauftragt. Dabei zähle der günstigste Preis. Die Innere Mission kritisiert im Fall der Unterkunft in der Willy-Brandt-Straße, dass die Regierung sie nicht über die Ausschreibung informiert habe, "obwohl wir dort in kurzer Zeit gut funktionierende Strukturen aufgebaut haben", so Andrea Betz von der Inneren Mission.

© SZ vom 11.05.2016 / inra - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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