Innenstadt:Das Rathaus wird vernetzt

(Foto: Alessandra Schellnegger)

"Überall auf der Welt - so auch in München - leben Stadttauben": So beginnt der 30-seitige Leitfaden der Stadt München über das Leben mit Stadttauben, das bekanntlich kein leichtes ist. Die höchstens mittelmäßig beliebten Tiere verursachen gerade in Städten mit historisch wertvollen Baudenkmälern erhebliche Schäden und werden daher strategisch bekämpft. Eine Schätzung aus dem Jahr 2011 ergab, dass rund 40 000 Haustauben in München leben könnten, die zusammen für fast 500 Tonnen Kot verantwortlich sind - zehn bis zwölf Kilo "Nasskot" pro Tier. Damit sie den nicht in den gemütlichen Nischen der Rathausfassade hinterlassen, auf dem Glockenspiel oder sie gar den 41 als Standbilder verewigten bayerischen Herrschern auf den Kopf machen können, wird der Prachtbau am Marienplatz nun neu vernetzt: Die alten Taubennetze waren durch Witterung morsch geworden, sie werden mit viel Aufwand ausgetauscht. Teile des Marienplatzes müssen dafür zeitweise gesperrt werden. Bis Donnerstag soll die Aktion dauern, die München-Touristen für ihre Rathaus-Fotos ganz neue Perspektiven eröffnet.

© SZ vom 21.08.2018 / rtw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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