Aus der großen Party in der Innenstadt wurde im Juli 2011 mit einem Schlag eine Trauerfeier: Der Traum von Olympischen Winterspielen 2018 in München zerplatzte wie die Seifenblasen, welche die Bewerbungsgesellschaft an diesem Tag in die Luft geblasen hatte. Vier Jahre ist das her, eigentlich genug Zeit, um mal zusammenzuzählen, was denn die missglückte Bewerbung den Steuerzahler so gekostet hat.
Doch bis heute ist Bayerns Finanzministerium nicht in der Lage, eine gesicherte Summe zu nennen. Dafür gibt es eine hübsch formulierte Entschuldigung: "Endgültige Zahlen liegen erst nach Abschluss der Liquidation der Bewerbungsgesellschaft vor. Der für die Liquidation notwendige Liquidationssteuerbescheid liegt noch nicht vor", heißt es in einer Antwort an den Grünen-Fraktionschef im Landtag, Ludwig Hartmann. Der stellt die simple Frage nach den Kosten ebenso wie Bayerns oberste Rechnungsprüfer. Und genau das macht offenbar die Sache so schwierig. Denn die wollten schon längst fertig geprüft haben, brauchen jetzt aber doch bis Herbst, aus rein organisatorischen Gründen, betont ein Sprecher. Es sei eben "schwierig und sehr zeitaufwendig gewesen, die Sachverhalte festzustellen", hieß es, als der Rechnungshof noch glaubte, im März fertig zu werden.
Solange nun die Prüfer nicht fertig sind, gibt es keine Liquidation der Gesellschaft und solange ist auch nicht klar, was der Steuerzahler wirklich geblecht hat. Dabei sollte die Bewerbung ursprünglich komplett ohne dessen Geld auskommen. Weil aber Sponsoren von Olympia weniger begeistert waren als erhofft, musste der Steuerzahler mit ran, um 33 Millionen Euro zusammen zu bekommen. Ein Fünftel habe er gestemmt, so lautete der letzte Wasserstand. Genauer geht es noch nicht - wäre ja auch reichlich früh.