Initiative der Grünen:Mehr Mitsprache für Kinder und Jugendliche

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Marina Weisband von den Grünen. (Foto: Robert Haas)

Die Grünen wollen Kinder und Jugendliche viel intensiver in die Stadtpolitik einbinden und setzen dabei vor allem auf das Digitale. "Wählen dürfen sie zwar (noch) nicht, aber was ihre digitalen Kompetenzen und Gewohnheiten anbelangt, sind junge Menschen uns häufig einen Schritt voraus", sagte Fraktionschefin und OB-Kandidatin Katrin Habenschaden. Deshalb böten sich für mehr Engagement und mehr Teilhabe besonders Apps und andere Software an. Für die Präsentation eines beispielhaften Projekts wurden die Grünen bei sich selbst fündig. Im Herbst 2018 stieß Marina Weisband zu ihnen, früher mal eine sehr junge, populäre Geschäftsführerin der Piratenpartei und so etwas wie ein Shooting -Star in der Netzpolitik.

Weisband entwickelte das Projekt Aula, eine digitale Beteiligungsplattform vor allem für weiterführende Schulen. Kinder und Jugendliche sollen dort demokratische Teilhabe und Eigenverantwortung erlernen und zu vernetzten, politischen Menschen werden. Weisband will eine Botschaft vermitteln: "Ihr seid nicht machtlos, ihr seid nicht hilflos. Ihr seid die Gestalter eurer Zukunft." Die Grünen beantragen, dass Aula an fünf Münchner Schulen als Modellprojekt eingeführt wird. Zudem wollen sie als Pilotversuch die App #stadtsache einsetzen. Kinder im Vorschulalter könnten damit in den Sommerferien 2020 an fünf Tagen ihr städtisches Umfeld digital dokumentieren, bewerten und Verbesserungswünsche eingeben. Diese sollten vom Stadtjugendamt ausgewertet und in einem Bericht dargestellt werden.

Doch nicht nur digital wollen die Grünen junge Menschen stärker an Politik beteiligen. Sie fordern vier städtische Mitarbeiter, die schon vorhandene Angebote der Partizipation besser koordinieren. Des weiteren soll in allen 25 Stadtvierteln eine Diskussionswerkstatt an beliebten Plätzen von Jugendlichen abgehalten werden. Die Partizipation jüngerer Menschen müsse "einen höheren Stellenwert" erhalten, sagte Stadträtin Jutta Koller.

© SZ vom 04.06.2019 / heff - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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