Was könnte diese 17-jährige Schülerin in ihrem Leben wohl alles erreichen, wenn sie ihre Energie für Sinnvolles einsetzte? Doch stattdessen häufte sie trotz ihrer Jugend in Windeseile ein Strafverfahren nach dem anderen an. Die Polizei ermittelt inzwischen wegen rund 60 Straftaten, die eine minderjährige Münchnerin in nur elf Monaten begangen haben soll.
In die Fänge der Ermittler geriet sie zunächst, weil sie im November vergangenen Jahres die Wiesn-Wache mit roten Graffiti-Schriftzügen beschmierte, "Fuck the cops" sprühte sie unter anderem an die Wand. Die Ermittler sahen sich Farbe und Schriftbild genau an und kamen so auf die Schülerin, die kurz zuvor mit teilweise identischen Graffiti ihre alte Schule beschmiert hatte.
Was die Beamten zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnten: Das war nur die Spitze des Straftaten-Bergs. Am Dienstag teilte die Polizei nun mit, was sich die Intensivtäterin noch so alles geleistet hat. Sie habe "unzählige Male" Polizisten beleidigt und wiederholt Widerstand geleistet, sie habe Hauswände beschmiert, U-Bahnhöfe und eine S-Bahn. Einem Fahrkartenkontrolleur schlug sie laut Polizei eine Glasflasche gegen den Kopf. Sie stahl die Nummernschilder von drei geparkten Autos und wurde am Hauptbahnhof erwischt, wie sie drei Päckchen Zigaretten mitgehen ließ. Der Bundespolizist, der sie dabei ertappt hatte, wurde sogleich ausführlich beschimpft und beleidigt. Doch irgendwann kommt auch eine Minderjährige nicht mehr so einfach davon. Wegen dieser "beispielhaften" Serie und Wiederholungsgefahr wurde sie nun festgenommen und dem Jugendrichter vorgeführt.