Im Pelz:Der Eisbär

Thomas Hampson als Roald Amundsen

Interview von Jutta Czeguhn

SZ: Die Kostüme in "South Pole" scheinen für eine Polar-Expedition bestens geeignet, aber im Juli kann es auf der Opernbühne schon mächtig heiß werden.

Thomas Hampson: Es ist wahr, die South-Pole-Kostüme sind für den Sommer ein bisschen warm. Aber auf der Bühne ist es sowieso immer heiß und eng, egal ob es draußen zehn oder 30 Grad hat. Man trinkt sehr viel Wasser, muss auf seinen Energiepegel achten, aber das ist immer so in der Oper.

Emotional scheint Roald Amundsen ein eher kalter Charakter, kommt das in seinen Kostümen zum Ausdruck?

Amundsen ist sicherlich eine sehr disziplinierte, zielgerichtete Person. Ich finde, das, was er anhat, ist das, was er braucht, um den Südpol zu erobern. Die Kostüme sind in diesem Fall nicht unbedingt eine Reflexion seines Charakters. Ich finde Kostüme und Ausstattung dieser Produktion allgemein aufregend und hervorragend. Genau passend für das Thema.

Was war das seltsamste Kostüm, in dem man sie gezwungen hat zu singen?

Ich musste mich Gott sei Dank bisher nicht mit wahnsinnig unangenehmen oder unpassenden Kostümen beschäftigen. Ich kann mich nur an einen Parsifal im Sommerprogramm im Festspielhaus von Baden-Baden erinnern, da musste ich als Amfortas diese Bandagen tragen, was sehr heiß und anstrengend war. Aber ich sehe das eher als eine Herausforderung, nicht als Problematik oder Leidensweg.

Der Bariton Thomas Hampson singt Amundsen in "South Pole" von Miroslav Srnka. Regie: Hans Neuenfels; Kostüme: Andrea Schmidt-Futterer. Aufführung: 5. Juli, 19 Uhr, wieder im Januar 2017.

Thomas Hampson singt Amundsen in "South Pole" von Miroslav Srnka. (Foto: oh)
© SZ vom 18.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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