Illegale Waffen auf dem Flohmarkt:Messer statt Krimskrams

Der etwas andere Flohmarktstand: Der Zoll hat einen Händler beim Verkauf von illegalen Springmessern ertappt - und weitere 380 Stück in dessen Wohnung gefunden.

Birthe Bruhns

Zollbeamte haben einen Händler illegaler Springmesser auf einem Münchner Flohmarkt aufgegriffen. Der 39-Jährige bot an seinem Stand 20 solche Waffen an. In der Wohnung des Mannes entdeckten die Fahnder 380 weitere Springmesser.

Rund 400 illegale Springmesser hat der Zoll in München entdeckt. (Foto: Foto: dpa)

Der chinesische Staatsbürger, der in München lebt, hatte sie in Italien gekauft, wo diese nicht verboten sind. Die Klinge der Waffen ist im Griff geschützt und springt auf Knopfdruck heraus, um es mit einer Hand öffnen zu können und einen schnellen Einsatz zu gewährleisten. Ihr Besitz ist erlaubt, solange sich die Klinge nicht nach vorne, sondern zur Seite öffnet - und nicht länger als 8,5 Zentimeter ist. Die Springermesser, die der von den Zollbeamten aufgegriffene Mann verkaufte, überschritten allesamt das gesetzlich erlaubte Maß.

Der 39-Jährige habe nach eigener Aussage nicht gewusst, dass er mit verbotener Ware handelte, sagte der Pressesprecher des Münchner Hauptzollamts, Thomas Meister. In Deutschland dürfen Waffen wie Spring-, Butterfly-, Fall- und Faustmesser nur mit spezieller Genehmigung ver- und gekauft werden.

Gerade Jugendliche kaufen Springmesser nach Aussage von Meister gerne. Für sie dienen die Messer offenbar als Statussymbol. So entdeckten Zollbeamte am Flughafen immer wieder verbotene Waffen im Gepäck von Reisenden aus Italien und Bulgarien. Auf Flohmärkten seien solche Funde eher selten. Die Händler seien vorsichtiger geworden, so Meister. Zollbeamte führen regelmäßig Stichproben-Kontrollen durch, auf der Suche nach illegal gehandelter Ware wie Zigaretten oder eben Waffen.

© SZ vom 15.11.2008/reb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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