Hot Spot:Google neben den Gleisen

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Über die Architektur kann man streiten, aber die Lage überzeugt viele Firmen vom Standort Arnulfpark. (Foto: Catherina Hess)

Bei Unternehmen ist der Arnulfpark äußerst begehrt

Einst war entlang der Bahngleise zwischen der Hacker- und der Donnersbergerbrücke ein trister Containerbahnhof. Das Areal hat sich in den vergangenen acht Jahren zu einem modernen Stadtquartier mit Wohn- und Bürogebäuden gewandelt. Egal, wie man zum architektonischen Erscheinungsbild speziell der Wohnbauten des Arnulfparks steht - vor allem das neue Büroviertel funktioniert wegen seiner Nähe zur Innenstadt und der guten Verkehrsanbindung hervorragend.

Diese Erkenntnis stützt sich auf eine neue Studie der Immobilienberater von Colliers International. In der Zeit von 2010 bis 2013 sei der Arnulfpark einer der "Hot Spots" des Münchner Vermietungsmarkts gewesen, heißt es dort. Seit 2014 herrsche nahezu Vollvermietung, die dominierenden Branchen seien Beratungsunternehmen und der IT-Sektor. 2010 und 2011 seien insgesamt rund 100 000 Quadratmeter Bürofläche fertiggestellt worden, wovon rund die Hälfte bei der Fertigstellung noch nicht vermietet war. Doch dieses sogenannte spekulative Vorgehen war für die Investoren kein Schaden. Die Flächen gingen rasch weg. So wird zum Beispiel Google aus seinen zentral in der Innenstadt gelegenen Büroflächen in das sogenannte Kontorhaus im Arnulfpark umziehen. Nicht der grüne Campus im Umland war die erste Wahl, sondern das dicht bebaute Viertel an den Bahngleisen. Hauptsache nahe an der Innenstadt, um die Fahrtwege für Mitarbeiter möglichst kurz zu halten.

Lage, Lage, Lage - dieser wichtigste Slogan der Makler gilt nicht nur für Wohnungen. Auch für den Büromarkt spielt das Kriterium des Standortes die Hauptrolle. Inzwischen gibt es im Arnulfpark keine Grundstücke mehr für weitere Büroflächen. Das Projekt "Nove" mit rund 1300 Arbeitsplätzen, das gerade aus dem Boden wächst, setzt den Schlusspunkt im Neubau-Quartier. Selbstläufer sind Projekte wie "Nove" freilich auch nicht. Die Investoren preisen einen "italienischen Büro-Palazzo" mit goldbronzenen Aluminiumrahmen an der Fassade und allen möglichen Annehmlichkeiten für die Mitarbeiter an: Sie müssen es einfach lieben, jeden Tag im Arnulfpark zu arbeiten.

© SZ vom 15.06.2015 / DÜ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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