Hintergrund:Der neue Nockherberg

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Der neu gestaltete Saal des Wirtshauses. (Foto: Robert Haas)

Ein komplett erneuertes Wirtshaus mit einem 1700 Quadratmeter großem Saal. Über die genauen Baukosten schweigen sich die Investoren aus

Ein Jahr lang wurde der gesamte Nockherberg, Wirtshaus mit Saal, komplett runderneuert. Eine kleine Hausbrauerei wurde eingebaut, die ersten 20 Hektoliter Nockherberg-Bier sind bereits fertig. Und auch der Umbau ist so gut wie abgeschlossen, deshalb eröffnet das Wirtshaus an diesem Mittwoch.

Die Großgaststätte auf dem Isarhochufer besteht aus drei Komponenten: dem Wirtshaus, das mit Nebenräumen um die 700 Personen fasst, dem Biergarten mit bis zu 3000 Plätzen und dem 1700 Quadratmeter großen Saal, in dem zur Starkbierzeit an die 3000 Menschen Platz haben. Ohne Tische, nur mit Stehplätzen, gehen sogar an die 4000 Personen hinein. Hier wird der neue Nockherberg am 28. Februar auch seine erste große Bewährungsprobe haben, wenn das traditionelle Derblecken stattfindet.

Bislang ähnelte der Saal eher einer Lagerhalle, das hat sich vollständig geändert. Der Innenarchitekt Philipp Zimmermann hat den Saal komplett neu gestaltet, mit Eichenholz- und Ziegelwänden, die nach oben hin in stilisierte Baumsilhouetten enden. Die sollen an den Biergarten draußen vor den Türen erinnern. Es gibt auch eine neue, mobile 80-Quadratmeter-Bühne sowie eine hochmoderne Ton- und Lichtanlage, die Theater- und Konzertansprüchen genügen soll. Das Foyer wurde ebenfalls komplett neu gestaltet, in Kürze soll dort auch ein 18 Meter langes Werk des Münchner Fotokünstlers Michael von Hassel installiert werden. Überhaupt ist Kunst ein wichtiger Bestandteil des neuen Nockherbergs. Lechner und Schottenhamel wollen nicht nur Zeitgenössisches dort zeigen und unter dem Signum "Nockh-Art" vermarkten, sondern denken auch über eine neue Kunstmesse im Saal nach.

Über die Baukosten hüllt man sich in Schweigen, in der Gastro-Szene werden jedoch Summen um die 15 Millionen Euro kolportiert, um die 13 Millionen davon soll die Paulaner-Brauerei für ihren ehemaligen Stammsitz bezahlt haben. Teuer und aufwendig sind aber auch die Ausstattung des Wirtshauses und des Personals. Die gusseisernen Pfannen, die im Restaurant Verwendung finden, ließen die beiden Wirte - Regionalität ist eben Trumpf - in Garmisch anfertigen, die Lederhosen der Kellner stammen vom Kirchanschöringer Lederhosen-Guru Markus Meindl. Der neue Nockherberg ist eben ein Prestigeobjekt, nicht nur für die Brauerei, sondern auch für die beiden Wirte.

© SZ vom 06.02.2018 / FJK - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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