Heftige Regenfälle:Pasing-Arcaden stehen unter Wasser

Heftiger Dauerregen sorgt in Bayern für Chaos auf den Straßen. In München ist das Wasser in die Pasing-Arcaden eingedrungen. Jede Menge Arbeit haben nun die Feuerwehrleute - die dennoch Zeit finden, auch bei vergleichsweise kleinen Nöten zu helfen. Eindrücke in Bildern.

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(Foto: dpa)

Erst kamen die Blitze, dann rissen gewaltige Donner die Menschen um 5 Uhr früh aus dem Schlaf - und schließlich entlud sich der Himmel: Ein heftiges Unwetter mit stundenlangen Regenfällen hat am Donnerstag im Münchner Stadtgebiet und auch im Kreis Starnberg Straßen, Unterführungen und Keller unter Wasser gesetzt. Laut Wetterdienst fielen bis zu 70 Liter pro Stunde, "ein absoluter Jahrhundertregen", sagt Mathias Wünsch von der Münchner Stadtentwässerung.

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(Foto: Robert Haas)

In den Pasing-Arcaden, einem Einkaufszentrum im Münchner Westen, steht das Wasser im Untergeschoss.

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(Foto: Robert Haas)

20 Geschäfte im Kellergeschoss der Arkaden mussten geschlossen bleiben. Nach stundenlangem Starkregen in den Morgenstunden war die Pasinger Offenbach-Unterführung etwa einen halben Meter hoch geflutet.Mit verheerenden Folgen. Denn dort liegen zwei Zufahrten in die erst vor kurzem eröffneten Pasing Arcaden: eine zur Tiefgarage, eine weitere zur Anlieferungszone. Die Tore boten keinen Schutz und so gelangte der Regen nicht nur in die Garage, sondern auch in den unterirdisch gelegenen Einkaufsbereich. Dort lief das angestaute Wasser in die Untergeschosse. Mehrere tausend Quadratmeter Verkaufsfläche und die Tiefgarage wurden bis zu 40 Zentimeter überschwemmt.

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(Foto: dpa)

Hier wurden am Mittwoch noch Lebensmittel verkauft - jetzt ist dieser Aldi-Supermarkt im Untergeschoss eine einzige Müllhalde. Die Wassermassen spülten kurzerhand die Waren aus den Regalen.

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(Foto: dpa)

Lebensmittel liegen auf dem Boden - an Einkaufen ist hier derzeit nicht zu denken.

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(Foto: dpa)

Wer durch das Untergeschoss des Einkaufszentrums laufen möchte, sollte auf die Schuhe achtgeben. Diese Frauen schützen die Füße mit Plastiktüten.

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(Foto: dpa)

Währenddessen versucht ein Mitarbeiter, der Situation mit einem Wasserschieber Herr zu werden. Dennoch: Der Schaden dürfte enorm sein. "Wir legen jetzt erstmal alles trocken, dann können wir den Schaden bestimmen", hieß es vom Management des erst im Frühjahr eröffneten Einkaufszentrums. Wer dafür aufkommen wird, ist ebenfalls noch unklar. Die Betreibergesellschaft habe zwar alle Mieter verpflichtet, sich gegen Wasserrohrbruch zu versichern. Doch ob die Versicherungen auch haften, wenn Regenwasser in die Räume eindringt, müsse erst geklärt werden, sagt Wolfgang Kopp vom Arcaden-Betreiber mfi.

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(Foto: dpa)

Heftige Gewitter mit starken Regenschauern hatten in den frühen Morgenstunden viele Menschen in München aus dem Schlaf gerissen. Zeitweise fielen nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes 52 Liter Regen pro Stunde (auf den Quadratmeter). Für die Feuerwehr bedeutete das jede Menge Arbeit.

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(Foto: dpa)

In einer S-Bahn-Unterführung müssen Mitarbeiter der Stadt mehrere Kanaldeckel öffnen, um Wasser über die Schächte abfließen zu lassen.

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(Foto: dpa)

Das nennt man praktizierte Bürgernähe: Eine junge Frau will am Donnerstagmorgen zu einem Bewerbungsgespräch. Aber das Wasser steht fast hüfthoch auf der Straße. Zum Glück ist ein Feuerwehrmann in der Nähe - der die Frau zur S-Bahn-Haltestelle trägt."Sonst hätte sie ihre S-Bahn zu einem Vorstellungstermin verpasst", sagte er später. Die Bahn habe sie noch rechtzeitig erwischt - jetzt drücke er für das Bewerbungsgespräch die Daumen.

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(Foto: dpa)

Aber auch mit den Autos hatten die Feuerwehrleute jede Menge zu tun. 170 Mal rückte die Feuerwehr in dieser Nacht und am Morgen wegen des Wetters alleine in München aus. Hier musste ein Auto aus einer Unterführung geborgen werden. Wasser lief auch in den Keller des Münchner Stadtmuseums. Wie eine Sprecherin sagte, liefen mehrere Kellerräume neben der Tiefgarage voll. Es handle sich zwar um Lagerräume, dennoch seien keine Kunstwerke oder Ausstellungsgegenstände zu Schaden gekommen.

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(Foto: Alessandra Schellnegger)

In der Müllerstraße wird derzeit gebaut. Doch wegen des starken Regens mussten die Arbeiten unterbrochen werden.

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(Foto: Feuerwehr Unterhaching)

Ortswechsel nach Unterhaching: Das sonst eher kleine Bächlein trat ebenfalls über die Ufer.

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(Foto: Feuerwehr Unterhaching)

Der Grund: In Oberhaching oder Taufkirchen - also am "Oberlauf" - wurde laut Freiwilliger Feuerwehr Mähgut oder Holzschnitt nicht vom Bach entfernt und mitgespült.

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(Foto: Feuerwehr Unterhaching)

In Unterhaching hat dieses Material dann vor einer Brücke den Ablauf blockiert und den Bach aus seinem Bett getrieben.

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(Foto: Feuerwehr Unterhaching)

Und so wurden Hofeinfahrten und Parkplätze zu Planschbecken.

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(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Starke Regenfälle gab es auch in der Region - wie hier in Steinhöring (Landkreis Ebersberg) traten vielerorts Bäche über die Ufer und überschwemmten die Wiesen.

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(Foto: Joergensen)

Ebenfalls betroffen: Dachau. Nach dem Unwetter trat der Gröbenbach über die Ufer. Es musste ganz schnell gehen. Das Technische Hilfswerk lieferte fünf Paletten mit 250 Sandsäcken.

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(Foto: Joergensen)

Die Freiwillige Feuerwehr Dachau sicherte das Ufer provisorisch mit Pflöcken und Brettern und anschließend mit den Sandsäcken.

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(Foto: Joergensen)

Das schnelle Eingreifen verhinderte Schlimmeres. Trotzdem liefen ein paar Keller voll. Die Anwohner an der Gabelsberger Straße schützten ihre Häuser mit eigenen Sandsäcken und sahen der Feuerwehr beim Arbeiten zu. In der Stadt Dachau hatte die Helfer insgesamt 18 Einsätze, unter anderem wurde die Ludwig-Thoma-Straße teilweise überflutet. Im restlichen Landkreis, vor allem im Süden, rückte die Feuerwehr 20 Mal aus.

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(Foto: Günther Reger)

Besonders betroffen war das südliche und westliche Umland Münchens - etwa der Landkreis Fürstenfeldbruck, wo - wie hier bei Holzhausen - Felder überflutet wurden.

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(Foto: Günther Reger)

Auch zahlreiche Keller liefen voll. Feuerwehrleute mussten das Wasser abpumpen - beispielsweise in Gröbenzell und ...

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(Foto: Günther Reger)

... in Puchheim. Teils wurden die Bewohner in der Nacht von der Feuerwehr aus den Betten geklingelt, um ihre Keller aufzusperren, damit die Räume leergepumpt werden konnten.

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(Foto: dpa)

Überflutungen gab es auch im Alpenvorland, wie hier bei Rott in Oberbayern. Der Unimog kommt noch recht gut voran. Schwerer tut sich da dieser...

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(Foto: dpa)

... Feuerwehrmann, der über eine überflutete Straße watet.

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(Foto: dpa)

Menschen wurden bei dem Unwetter nicht verletzt. Nicht nur in Rott in Oberbayern (Foto), sondern auch im Allgäu sorgte der Starkregen für überflutete Straßen, Wiesen und Felder. Vereinzelt sei das Wasser auch in Keller gelaufen und habe sich in Unterführungen gestaut, teilte die Polizei mit.

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(Foto: dpa)

Auch in der Oberpfalz musste die Feuerwehr mehrere Keller auspumpen, die nach starkem Regen überschwemmt wurden. Niederbayern blieb hingegen nach Angaben der Polizei weitgehend verschont. Und noch eine gute Nachricht: Inzwischen ist die Unwetterwarnung für Bayern aufgehoben.

© sueddeutsche.de/dpa/tob/mai/wim - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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