Der Münchner Flughafen bleibt auf Rekordkurs - zumindest bei den Passagieren. Im ersten Halbjahr 2016 wuchs deren Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,3 Prozent auf den Höchststand von knapp 20 Millionen. Die Zahl der Starts und Landungen legte um 2,5 Prozent auf gut 191 000 zu. Flughafen-Chef Michael Kerkloh bekräftigte seine Prognose, dass die Zahl der Starts und Landungen im Gesamtjahr 2016 um vier Prozent auf etwas mehr als 395 000 zunehmen werde. Auch für das Jahr 2017 bestätigte er seine bisherige Prognose von ebenfalls vier Prozent Zuwachs. "Spätestens dann laufen wir auf die ersten Anzeichen eines Deckels zu", sagte Kerkloh weiter. Zusätzliches Wachstum sei perspektivisch nur mit der geplanten dritten Start- und Landebahn möglich.
Die Landtags-Grünen widersprachen: Selbst wenn der Airport die von Kerkloh prognostizierten Zuwachsraten erreiche, bleibe er weit unter seinem bisherigen Rekordwert von 432 000 Starts und Landungen aus den Jahren 2007 und 2008. Kerkloh räumte am Mittwoch ein, dass der Flughafen diese Zahlen mit den bestehenden zwei Start- und Landebahnen wohl nicht mehr erreichen werde. Die Struktur des Luftverkehrs im Erdinger Moos habe sich verändert: Damals habe die Ferienfluggesellschaft Condor ein Drehkreuz außerhalb der Spitzenzeiten in München betrieben - dieses gebe es nicht mehr. Mittlerweile konzentrierten sich fast alle Fluganbieter auf Hauptverkehrszeiten. Und innerhalb dieser seien kaum mehr Start- und Landeplätze frei für weitere Flüge.