Großbrand:Stoppelfeld brennt ab

Mäharbeiten lösen Großfeuer nahe einem Zelt für Flüchtlinge aus

Eine mehrere hundert Meter hohe Rauchsäule hat am Dienstagabend die Menschen im Süden Münchens alarmiert. Nach Angaben der Polizei war kurz vor 19 Uhr auf einem etwa 1,5 Hektar großen, bereits abgeernteten Gerstenfeld ein Brand ausgebrochen. Nur 150 Meter von dem Feld entfernt steht seit Samstag die 72 mal 36 Meter große Traglufthalle der Berliner Firma Paranet, in der vom kommenden Montag an bis zu 300 Flüchtlinge unterkommen sollen. Außerdem hat der Circus Rio in der Nähe seine Zelte aufgeschlagen. Ausgelöst wurde der Brand offenbar durch Mäharbeiten.

Die Feuerwehren aus Taufkirchen und später auch aus Unterhaching waren mit 78 Mann bis nach 22 Uhr im Einsatz. In schwerer Montur bei 32 Grad und immer wieder drehendem Wind eine belastende Aufgabe, wie Einsatzleiter Thilo Hoffmann bestätigte: Vier Feuerwehrleute bekamen Kreislaufprobleme oder erlitten Rauchvergiftungen. Zwei von ihnen kamen in eine Klinik. Unterstützung erhielten die Feuerwehrler von einigen Bauern, die mit ihren Maschinen die Erde neben dem brennenden Feld umgruben und so Brandschneisen zogen. Die Strohhalme auf dem Stoppelfeld, die nach dem Ernten noch eine Höhe von 15 Zentimetern hatten, brannten bis zum Boden ab. Nach Angaben des Eigentümers des Feldes entstand kein Sachschaden. Den hatte allerdings die Feuerwehr: Einige Schläuche mussten aufgegeben werden und verbrannten.

Wegen Hitze und Trockenheit war laut Deutschem Wetterdienst noch am Mittwoch die Gefahr von Bränden auf Getreide- und Stoppelfeldern groß. Das werde sich aber erledigt haben durch die unwetterartigen Regenfälle, die für die Nacht zum Donnerstag angekündigt waren - zumindest bis Sonntag.

© SZ vom 23.07.2015 / bm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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