"Giovane Elbers Do Brazil":Schluss mit Samba

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Die Dinnershow "Giovane Elbers Do Brazil" ist pleite. Die Gläubiger gehen vermutlich leer aus.

Christina Warta

Die Dinnershow "Giovane Elbers Do Brazil" ist pleite. Am Freitag wurden sämtliche bis 22. Februar noch ausstehende Vorstellungen abgesagt. Das Spiegelzelt am Hirschgarten stellte den Betrieb sofort ein, die Homepage ist aus dem Netz genommen. "Es ist quasi kein Geld mehr da", sagt Insolvenzverwalter Axel Bierbach, der auch die Schrannenhalle verwaltet. "In diesen Ausmaßen habe ich so etwas noch selten gesehen."

Als die Welt noch in Ordnung war: Giovane Elber bei der Vorstellung von "Do Brazil". (Foto: Foto: ahed)

Vergangene Woche hatte die Krankenkasse AOK Insolvenzantrag gestellt: Seit Showbeginn im Oktober hatte die "mtp entertainment group", die die Show veranstaltete, keine Sozialabgaben bezahlt. Bierbach prüfte am Donnerstag die Situation und stellte fest: "Das Unternehmen ist so defizitär, dass man es nicht fortführen kann."

In der Kasse fanden sich noch 2000 Euro, dafür häuften sich die unbezahlten Rechnungen von Lieferanten, Köchen und Künstlern. Viele hatten seit Monaten kein Geld bekommen. Und es gibt kaum etwas, das sich zu Geld machen ließe: Zelt, Tonanlage, Küche - alles ist von Fremdfirmen gemietet.

In einer Pressemitteilung nannte mtp-Geschäftsführer Thorsten Küppers die ausbleibenden Firmenbuchungen in den vergangenen Wochen als Grund für die desaströse Finanzsituation. "Im Moment ist die Show nur zu 50 Prozent ausgelastet", bestätigt Bierbach.

Bernhard Appelius, der im vergangenen Jahr die Medienarbeit für "Do Brazil" erledigte, sagt: "Man darf einfach nicht davon ausgehen, dass bei so einer Show immer alle Plätze belegt sind. Man muss auch Unwägbarkeiten einplanen." Das hätten die Verantwortlichen versäumt.

Das Gehalt der festangestellten Mitarbeiter ist per Gesetz zumindest für Dezember und Januar gesichert. Das Menü von Drei-Sterne-Koch Dieter Müller aber wurde von einer externen Firma zubereitet. Und auch die Künstler waren nicht festangestellt, nicht einmal deren Unterkünfte seien bezahlt worden. "Für alle Gläubiger wird das jetzt sehr schwierig", sagt Bierbach.

Zumindest für jene Menschen, die schon Tickets für "Do Brazil" gekauft haben, zeichnet sich eine Lösung ab. "Wir arbeiten daran, die Gäste in anderen Dinnershows unterzubringen", sagt der Insolvenzverwalter. Sobald feststeht, ob das klappt, wird dies den Gästen per Post, Telefon oder Mail mitgeteilt.

© SZ vom 19.01.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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