Gescheiterter Diebstahl:Gefährliche Technik

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Diebe knacken elektronische Autoschlüssel - und fliehen

Von Martin Bernstein

Autobesitzern macht so etwas das Leben leichter: Hightech, bei der das Fahrzeug den elektronischen Schlüssel in der Hosentasche des Fahrers erkennt, sobald dieser sich nähert, und sich automatisch bei Berührung des Türgriffs öffnen lässt. Autoknacker haben es so aber auch einfacher. Erneut haben Autodiebe versucht, mit Funkwellenverlängerung das Signal des Pkw-Schlüssels aufzunehmen und an ein weiteres Gerät weiterzuleiten, mit dem sich ein zweiter Täter in unmittelbarer Nähe des Autos befindet. Das elektronische System im Pkw erhält so das reguläre Funksignal des Pkw-Schlüssels, entriegelt die Autotür und der Motor kann gestartet werden. Gescheitert sind die Täter in Großhadern diesmal an einem aufmerksamen Autobesitzer. Eine ähnliche Serie hatte es bereits im Januar gegeben. Auch damals hatten es die Täter auf BMW abgesehen.

Ein Anwohner der Straße Waldesruhe in Großhadern wurde laut Polizei gegen 2 Uhr in der Nacht zum Montag aufgeschreckt, als die über einen Bewegungsmelder gesteuerte Außenbeleuchtung seines Hauses anging. Er sah vor seiner Haustür einen glatzköpfigen Mann im schwarzen Mantel stehen, der einen weißen Kasten in der Hand hielt. Als der 39-Jährige die Haustüre öffnete, lief der Unbekannte Richtung Würmtalstraße davon. Der Anwohner verfolgte den Mann, verlor ihn aber aus den Augen. Anschließend rief er die Polizei. Die Beamten stellten fest, dass der vor dem Haus geparkte 6er-BMW des 39-Jährigen nicht mehr versperrt war. In der Nähe entdeckte eine Streifenwagenbesatzung drei weitere offene Pkw. Alle vier Fahrzeuge verfügen laut Polizei über die elektronische Schließautomatik. Die für Autodiebstähle zuständigen Beamten im Kommissariat 54 (Telefon 089/29 100) vermuten, dass die Komplizen des beobachteten Täters rechtzeitig das Weite gesucht haben. Nach den Diebstählen vom Januar berichtete ein SZ-Leser, er habe eine simple Lösung gefunden: "Ich nenne es Reduzierung der Senderstrahlung." Sein Tipp: Er steckt seinen Sender zu Hause in ein Alubrillenetui.

© SZ vom 12.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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