Wenn Gerhard Polt und die Biermösl Blosn Bühnenjubiläum feiern, dann ist eigentlich schon absehbar, dass es dafür nicht sehr lange Karten geben wird. So war es natürlich erst recht am Sonntagabend mit den Karten für "30 Jahre Gerhard Polt und die Biermösl Blosn" im Residenztheater, denn die vier hatten sich vorgenommen, zum Teil ewig nicht mehr gespielte Nummern aus der gemeinsamen, nun eben schon 30 Jahre währenden Zusammenarbeit wieder auf die Bühne zu bringen. Wobei sie selbst überrascht waren, dass sie schon so lange zusammenspielen.
Auf der Website der Biermösls steht zum Beispiel noch, sie hätten sich 1982 kennengelernt. Stimmt aber nicht: Weil damals kam gerade Polts Sohn Martin auf die Welt, und der wird heuer 30 Jahre alt. Für dieses Datum aber gilt, was Polt über die Jahre hinweg immer wieder geduldig geantwortet hat, wenn er danach gefragt wurde, warum er kein Foto seines Buben dabei habe: "Ich kann ihn mir auch so merken."
Merken können die Brüder Well und ihr Bühnenpartner Polt sich aber offensichtlich auch jene Kabarettklassiker, die neben ein paar neuen Nummern im Residenztheater bejubelt werden: vom Bürgermeister aus Bad Hausen, der seinen Kurgästen "fresh air snapping" und "mushroom searching" empfiehlt, bis zur Feinschmeckertouristin, die bei den "men eatern" in Australien Menschenfleisch probiert, das "ein bisserl wie Hendl schmeckt". Dazu spielen die Well-Brüder - vom Begrüßungslandler bis zum Divertimento bavarese.
Vorerst gibt es das Jubiläumsprogramm nicht mehr in München zu sehen. Jetzt wird es erstmal Anfang März drei Tage lang im Berliner Ensemble gespielt. Dort gibt es angeblich noch Restkarten an der Abendkasse. Berlin ist eine Reise wert!