Gastro:Weintournee

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Gianni Fabrizio (li.) und Marco Sabellico vom Gambero Rosso. (Foto: Stephan Rumpf)

74 Winzer stellen sich und den aktuellen "Gambero Rosso" im Isarforum vor

Von Franz Kotteder

Im Grunde genommen ist das hier für Luigi Salerno ja ein Heimspiel. Denn die deutsche Ausgabe des "Gambero Rosso", des berühmtesten Weinführers Italiens, wird seit bald 30 Jahren in München der Öffentlichkeit vorgestellt. Salerno ist Vorstandschef des Unternehmens Gambero Rosso, das seinen kulinarischen Sachverstand auf vielen unterschiedlichen Kanälen vermarktet, aber zu einem nicht geringen Maße in Form seines Weinführers. "Deutschland ist der wichtigste Markt in Europa für die italienischen Winzer", sagt Salerno. In den ersten acht Monaten des Jahres 2017 hätten sie hier 629 Millionen Euro eingenommen. Kein Wunder also, dass die erste Auslandsausgabe 1990 auf Deutsch erschien.

Marco Sabellico von der dreiköpfigen Chefredaktion des Führers schwärmt für München schon deshalb, "weil hier unsere weltweite Erfolgsgeschichte begann". Er brachte nicht nur den neuen Führer mit in das Isarforum, wie der Vorraum des Kongresssaals im Deutschen Museum jetzt heißt, sondern auch 74 Winzer. Denn alle Jahre wieder gehen die Macher des Weinführers mit den Machern einer Reihe ihrer besonders ausgezeichneten Weine auf Welttournee. Fachpublikum und ambitionierte Laien dürfen dann an den 74 Stationen Wein verkosten, was an diesem Donnerstag dann auch ausgiebig geschieht.

Alle Winzer mitzunehmen, die im Gambero Rosso vorkommen, das wäre schwierig geworden. Denn die mehr als 70 Mitarbeiter testen rund 45 000 Weine und zeichnen in diesem Jahr 436 davon mit der begehrten Höchstmarke "tre bicchieri" (Italienisch für "drei Gläser") aus. Preise gibt es aber nicht nur für italienische Winzer, sondern auch für italienische Restaurants im Ausland, weil der "Gambero Rosso" nämlich auch einen Online-Restaurantführer hat. In diesem Jahr sind aus München das Acquarello, das Dal Cavaliere, das Hippocampus und das Acetaia dabei. Die ersten beiden wurden lustigerweise schon 2017 ausgezeichnet und heuer gleich noch einmal. Irgendwer sollte der Redaktion mitteilen, dass es in München noch rund 500 andere Ristorantes gibt.

© SZ vom 26.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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