G-8-Tagung:1000 Polizisten schützen 200 Politiker

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Die Innen- und Justizminister der G-8-Staaten tagen in München - Verkehrssperrung rund um Bayerischen Hof.

Susi Wimmer

Rund um den Bayerischen Hof wird es für die Auto fahrende Münchner in dieser Woche wieder einmal kein Durchkommen geben: Mitten in der Stadt tagen von Mittwoch bis Freitag die Justiz- und Innenminister der G-8-Staaten.

(Foto: Grafik: SZ)

Die Polizei erwartet etwa 200 hochrangige Politiker, darunter den Vizepräsidenten der EU-Kommission, Franco Frattini, sowie den Generalsekretär von Interpol, Ronald Noble. Außerdem rechnet man mit etwa 70 Demonstranten, die am Mittwochabend vor dem Bayerischen Hof unter dem Motto ,,Freiheit stirbt mit Sicherheit'' protestieren wollen.

Auf Einladung des Bundesinnen- und Justizministeriums wollen die Minister in München ,,globale Probleme gemeinsam bekämpfen'', heißt es. Im Vordergrund stehen Themen wie Terrorismusbekämpfung oder Steuerung der Migration aus Entwicklungsländern. Doch für das ,,Anti-G-8-Koordinierungsbündnis München'' sind die Politiker vor allem für den immer mehr um sich greifenden Abbau der Grundrechte verantwortlich.

Als aktuelles Beispiel führen sie den G-8-Gipfel in Heiligendamm an, der von 16500 Polizisten gesichert wird und bei dem Demonstrationen im Radius von sechs Kilometern verboten wurden.

In München wird es für die 18 Delegationen und 16 Minister ,,keinen Sicherheitsbereich wie bei der Siko geben'', sagt Polizeisprecher Andreas Ruch. Doch werde das Areal um den Bayerischen Hof großräumig für den Verkehr gesperrt. Parkende Autos müssen bis Mittwoch, 8 Uhr, weggefahren werden, ,,sonst wird rigoros abgeschleppt''. Einfahren dürfen nur Leute, ,,die ein berechtigtes Anliegen haben'', erklärt Ruch. Also Lieferanten, Anwohner oder Angestellte, aber nur, wenn derjenige einen Parkplatz in einer Tiefgarage nachweisen kann. Denn oberirdisch gilt absolutes Halteverbot.

Gut 1000 Polizeibeamte werden für die Sicherheit der Gäste verantwortlich sein - und für deren An- und Abreise: Die Regierungsdelegationen genießen ,,freie Fahrt'', das heißt, sie dürfen nicht anhalten. Die Polizei wird die Politiker eskortieren und kurzzeitig die Straßen absperren. Anreise ist den ganzen Mittwoch über, am Freitag ab 15 Uhr dann ist die ganze Veranstaltung samt Sperren und Sonderregelungen wieder vorbei.

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