Zuzug:Den Weg muss man versperren

Lesezeit: 1 min

Leserbrief zum Artikel: "München sucht Kooperation mit dem Landkreis" (13./14. Januar)

Es wird also - viele Kräne drehen sich im weiten Areal - "Wohnraum für bis zu 25 000 neue Münchner nördlich der Bodenseestraße" in Freiham geschaffen, im sowieso schon recht verengten Grüngürtel zwischen der Landeshauptstadt München und der Großen Kreisstadt Germering, und der geneigte Leser fragt sich, wo denn diese 25 000, mit angekündigter Nachverdichtung 30 000 jetzt leben und wohnen? Zudem ist nach dem Reiz-Reaktions-Prinzip auszugehen, ist es Fakt, dass diese Münchner Groß-Baumaßnahme große Beachtung, Beobachtung, findet und weit hinaus das "Begehren hierher" bestärkt und verstärkt, was Nachfolge-Groß-Baumaßnahmen nach sich ziehen wird: Sisyphus lässt grüßen!

Die verwunderten und überhaupt nicht gefragten und schon gar nicht mit einbezogenen Einheimischen wurden jedenfalls schon mal vor Jahresfrist mit großflächigen Plakaten an S-Bahn Stationen mit dem Begriff "Metropolregion München" suggestiv angegangen. Das ist meiner Meinung nach Propaganda im Sinne von "das allgemeine Bewusstsein in bestimmter Weise zu beeinflussen" (Duden). Dagegen verwahre ich mich.

Der Aussage, "es sei ein Weg zu finden, der in die Zukunft der Metropolregion führe", wird von mir hier entgegengestellt, es sei der Weg zu versperren, der dorthin führen soll, wo wir, die wir im Großraum München wohnen, überhaupt nicht hin wollen. (Die Versprechen vor Wahlen: Immer nah am Bürger zu sein, sind echt ein Versprechen.)

Anscheinend sind die tagtäglichen situativen Gegebenheiten im individuellen und öffentlichen Nah- und Fernverkehr in München und um München und um München herum nicht allen Volksvertretern bekannt. Und solche Zustände soll es dann zukünftig in ganz Südbayern geben?

Michael Mieslinger, Eichenau

© SZ vom 26.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: