Workshop in Fürstenfeldbruck:"Ohne Rauch geht's auch"

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Gesundheitswissenschaftlerin Beatrix Raab. (Foto: Privat)

Beatrix Raab erklärt, wie sie bei der Entwöhnung helfen kann

Interview von Jakob Mandel

Rauchen schadet der Gesundheit. Davon loszukommen, ist eine Herausforderung, die viele Raucher nicht alleine bewältigen können. Beatrix Raab ist studierte Gesundheitswissenschaftlerin und hilft seit 1995 Menschen, die mit dem Rauchen aufhören wollen. Am Samstag, 31. August, gibt sie im Klinikum Fürstenfeldbruck den Kurs "Ohne Rauch geht's auch".

SZ: Wieso beginnen Menschen überhaupt zu rauchen?

Beatrix Raab: Das sind ganz unterschiedliche Gründe. Oft hat es mit Freunden zu tun, die auch rauchen. Und junge Leute wollen dazu gehören. Oder es ist die Pause vom Berufsstress, die Auszeit, die Sie sich mit einer Zigarette eher gönnen.

Wie hilft Ihr Workshop Rauchern ?

Wir erarbeiten individuelle Alternativen zum Rauchen. Da gibt es viele Wege. Der Workshop kann unterstützen, den eigenen Weg zu finden, gehen muss ihn aber jeder selbst. Ich habe als junge Frau eine Packung täglich geraucht. Die Packung kostete damals fünf D-Mark und ich weiß noch, wie mich die Sucht belastet hat. Ich musste immer genug Kleingeld bei mir haben, um mir Nachschub kaufen zu können. Um die Finger von der Zigarette zu lassen, habe ich dann jeden Tag Sport getrieben und bin in die Sauna. Das war mein Weg.

Hat die schlagartige oder die schrittweise Entwöhnung die bessere Erfolgsquote?

Die Erfolgsquote hängt von vielen Faktoren ab, zum Beispiel wie viel und wie lange schon geraucht wird, aber auch vom Willen der Teilnehmer. Ich hatte einmal einen trockenen Alkoholiker in der Gruppe, der sich nach dem Alkohol nun auch das Rauchen abgewöhnen wollte. Er konnte "einfach den Schalter umlegen", wie er es nannte, und von einem auf den anderen Tag ganz aufhören. Andere Raucher tun sich leichter, den Zigarettenkonsum zu reduzieren und im Laufe der nächsten Woche und Monate immer weniger zu rauchen, bis sie es schließlich ganz lassen können.

Kommen mehr Gelegenheitsraucher oder mehr starke Raucher zu Ihnen?

Die Teilnehmenden waren bisher zwischen 30 und 75 Jahren alt und oft starke Raucher. Üblicherweise sind es zwischen vier und acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Kurs, die Männer sind meist in der Überzahl.

Gibt es Raucher, die sich mehrmals an Sie wenden, weil sie rückfällig wurden?

Zwei Teilnehmer haben den Kurs im Abstand von einem Jahr wiederholt. Sie meinten, dass ihnen der Austausch mit den anderen gut tut und sie sich im Kurs neue Motivation holen können. Alle anderen waren einmalig dabei. Es gibt ja auch Unterlagen, die man mitnehmen und immer mal wieder studieren kann.

Wie hilfreich sind Ersatzprodukte?

Hilfsmittel können vorübergehend Nikotinkaugummis sein. Der Umgang damit wird im Workshop besprochen. Hilfreiche Ersatzprodukte können zuckerfreie Bonbons oder Kaugummis sein, auch Möhren und Gurken zum Knabbern. Hilfreich ist auch, sich mehr zu bewegen und sportlich aktiv zu werden. Das können Spaziergänge oder Walking sein, Tischtennis oder Radeln oder mal wieder Bergwandern.

Workshop "Ohne Rauch geht's auch", Samstag, 31. August, 10 bis 13 Uhr, Konferenzraum Klinikum Fürstenfeldbruck, Polzstraße 9. Anmeldung unter Telefon 08141/99-2001 oder kurzfristig unter 0171/9311740.

© SZ vom 30.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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