Wohnprojekt für 1500 Neubürger:Neue Ideen

Lesezeit: 2 min

Bebauung mit Lücke: Für den neuen Entwurf am Kreuzlinger Feld sind nicht alle Grundstücke verfügbar. (Foto: Vilgertshofer Wohnbau GmbH & Co. KG)

Der Bauunternehmer Thomas Vilgertshofer plant im Kreuzlinger Feld von Germering

Von Andreas Ostermeier, Germering

Dem viel kritisierten Entwurf für eine Bebauung des Kreuzlinger Feldes hat der Allinger Bauunternehmer Thomas Vilgertshofer eine eigene Variante entgegengesetzt. Vilgertshofer trug seine Vorstellungen nun den Mitgliedern des Germeringer Bauausschusses vor. Diese nahmen die Ideen wohlwollend zur Kenntnis, wie die Diskussion zeigte. Der Allinger Bauunternehmer hat in seine Planungen Kritikpunkte der Gegner der bisherigen Planung und Anregungen der Rathausverwaltung aufgenommen. Er rückt vor allem von den fünfgeschossigen Gebäuden ab. In seinen Planungen ist nur noch Platz für halb so viele dieser Häuser wie im bisherigen Entwurf. Die Anzahl der möglichen Bewohner des neuen Viertels soll jedoch in etwa gleich bleiben. In der Sitzung war von etwa 1500 die Rede.

Vilgertshofer hat eigene Planungsüberlegungen angestellt, weil er seinen Worten nach mehrere der Grundstücke auf dem Kreuzlinger Feld gekauft hat. Er kann also auf eigenem Grund planen. Dabei rückt er von einigen Gestaltungsideen der bisher vorliegenden Rahmenplanung ab. Für die von ihm erworbenen Flächen befänden sich 16 fünfgeschossige Häuser im Rahmenplan, er hingegen wolle nur maximal elf errichten. Mit dieser Reduzierung reagiert Vilgertshofer auf die Kritik von Anwohnern an zu vielen hohen Häusern auf dem Kreuzlinger Feld. Als Ausgleich gibt es in Vilgertshofers Entwurf mehr Geschosse mit geringerer Höhe. Der vorgesehene Platz soll verschoben werden - auf die Höhe gegenüber dem TSV-Gelände. An der Stelle, an der er momentan vorgesehen ist, gefällt er Vilgertshofer nicht. Zudem soll es Parkplätze entlang der Alfons-Baumann-Straße geben. Diese könnten auch von Leuten genutzt werden, die beim TSV Sport treiben, sagte der Unternehmer in der Sitzung des Bauausschusses.

Außerdem will Vilgertshofer die Ladenflächen entlang der Alfons-Baumann-Straße anordnen. Zentrum soll ein Nahversorger sein, in dem auch die Einwohner aus der Umgebung einkaufen könnten. Für die gibt es bislang in näherer Umgebung kaum Möglichkeiten. Im Gebäude des Nahversorgers soll es auch Wohnungen geben. Etwas abrücken will Vilgertshofer die Wohnungen von der Feuerwehr, um Konflikte zwischen den Rettern und Anwohnern zu vermeiden.

Ein großer Unterschied zur bisherigen Planung besteht darin, dass nicht alle auf dem Kreuzlinger Feld bestehenden Grundstücke berücksichtigt werden können. Bei ihnen handelt es sich um vier Flächen in der Mitte des Areals zwischen Landsberger und Alfons-Baumann-Straße.

Die Mitglieder des Bauausschusses reagierten überwiegend positiv auf den Entwurf von Vilgertshofer. CSU-Fraktionssprecherin Manuela Kreuzmair sprach für ihre Fraktion ein "grundsätzliches Ja" zu den Vorstellungen aus. Tinka Rausch (SPD) sagte, die Präsentation zeige, wie viele Chancen in der Planung des Kreuzlinger Felds enthalten seien. Sie nannte es eine "dringende" Aufgabe der Stadt, Wohnraum zu schaffen. Peter Klotz (FDP) lobte, dass viele architektonische Anregungen in den Entwurf von Vilgertshofer eingegangen seien. Er betonte zudem, wie wichtig ein Nahversorger in diesem Gebiet für die Bevölkerung sei. Nur Grünen-Fraktionssprecherin Agnes Dürr zeigte sich skeptisch. Auch in dem neuen Entwurf gebe es noch Platz für zu viele neue Bewohner, sagte sie. Auf Nachfrage von Oberbürgermeister Andreas Haas, um wie viele Prozent weniger Platz für Hinzuziehende sein solle, antwortete Dürr: "zehn bis 15 Prozent."

Sozialreferent und CSU-Stadtrat Herbert Sedlmeier regte an, bei der Bebauung im Westen der Stadt auch ein Mehrgenerationenwohnen zu berücksichtigen. Seiner Aussage nach gebe es für ein solches Projekt auch Platz, nämlich auf einem Grundstück der Stadt nahe dem Gärtnereigelände am Starnberger Weg.

Vor einer weiteren Diskussion über die Vorstellungen von Thomas Vilgertshofer und einer Bebauung des Kreuzlinger Felds möchte Haas die Ergebnisse der von der Stadt in Auftrag gegebenen Demografiestudie abwarten. Die Ergebnisse der Studie sollen Mitte Mai vorliegen.

© SZ vom 12.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: