Fürstenfeldbruck - Aufgrund der langen Trockenheit haben Bauern im Landkreis mit Futterknappheit zu kämpfen. Bei der Getreideernte sei der Strohertrag gering gewesen, erklärt Nikolaus Bachinger vom Fürstenfeldbrucker Landwirtschaftsamt. Stroh werde nicht nur zum Einstreuen bei der Viehhaltung benötigt, sondern diene auch als Beimischung für Silage als Futter, etwa in der Bullenmast. Als Hilfsmaßnahme hat das Landwirtschaftsministerium nun erlaubt, dass der Aufwuchs von beantragten "Bracheflächen" verwendet werden darf: Diese Sonderregelung gelte von sofort an, sagt der Abteilungsleiter Förderung. Es habe schon einige Anfragen von Landwirten gegeben, die man bisher aber immer verneinen habe müssen.
Als zweite Maßnahme zur Abmilderung des Futternotstandes sei geplant, dass der Zwischenfruchtanbau der sogenannten ökologischen Vorrangflächen verwertet werden dürfe. Nach der Ernte baut der Landwirt darauf Leguminosen an, die in der Regel in den Acker eingemulcht werden. Das dient zum Schutz des Bodens und dazu, dass dieser fruchtbar bleibt. Dass die Mischung aus Hülsenfrüchten nun zum Füttern im Herbst und Winter verwendet werden könne, "soll die notwendige Futterversorgung der Tierbestände sicherstellen", sagt Bachinger. Allerdings muss dieser Ausnahme noch die EU-Kommission und der Deutsche Bundestag zustimmen. Der Mann vom Landwirtschaftsamt rechnet bis Ende September damit. Landwirte, die diese Möglichkeit nutzen wollen, müssen sich dafür anmelden. Bachinger weist zudem daraufhin, dass die übrigen Vorgaben beim Anbau von Zwischenfrüchten als ökologische Vorrangfläche unverändert eingehalten werden müssen. Das bezieht sich vor allem auf die Zusammensetzung der Saatgutmischungen.