Wechsel im Vorstand:Neuausrichtung

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Förderverein Lichtspielhaus setzt mit Stefan Döpke aufs Programmkino

Von Florian J. Haamann, Fürstenfeldbruck

Mit einem neuen Vorstandsteam geht der Förderverein Lichtspielhaus in die entscheidenden Wochen um die Betreiberschaft des alten Kinos. Denn in der Sitzung des Kulturausschusses am 15. März, soll auch über diese Frage beraten werden und möglicherweise fällt sogar eine (Vor-)Entscheidung. In der Mitgliederversammlung wurde Stefan Döpke von den 16 anwesenden Mitgliedern einstimmig zum Vorsitzenden gewählt, sein Stellvertreter ist künftig Mirko Pötzsch. Bis die beiden gewählt waren, ging es auf der Versammlung allerdings zeitweise leicht chaotisch zu.

Zuerst war da die Sache mit der Kassenprüfung. Als es zur Entlastung des alten Vorstandes kommen sollte, warf Pötzsch ein, dass er aus dem Bericht des Schatzmeisters Marcus Adelhoch herausgehört habe, dass es keine Kassenprüfung gab. So könne man den Vorstand nicht entlasten. Glücklicherweise war mit Eva Klein eine Revisorin anwesend, die Kassenprüfung konnte also spontan während der Versammlung nachgeholt werden. Dabei kam heraus, dass gut zwei Euro in der Kasse fehlen, weil ein Beleg nicht auffindbar sei. Also wurde die Kasse schnell aufgefüllt und der Vorstand konnte doch noch entlastet werden. Als es dann zur Wahl von Schatzmeister und Schriftführerin ging, wurde der zu dem Zeitpunkt noch amtierende Vorsitzende Thomas Lutzeier von der Nachricht überrascht, dass Silke Kruse gar nicht bereit war, erneut anzutreten. Glücklicherweise fand sich mit Gaby Herzog eine Ersatzkandidatin, die dann auch gewählt wurde. Marcus Adelhoch wurde in seinem Amt als Schatzmeister bestätigt.

Stefan Döpke (Mitte) übernimmt den Vorsitz von Thomas Lutzeier (links). Mirko Pötzsch (rechts) wird Zweiter Vorsitzender. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Aufregung von Seiten Mirko Pötzschs gab es dann noch, als bekannt wurde, dass Lutzeier verfügt hatte, für das Jahr 2016 keine Mitgliedsbeiträge einzuziehen, weil in dieser Zeit eigentlich nichts passiert sei. Pötzsch erklärte, dass das ja eine schöne Geste sein mag, aber dass der Vorsitzende sich nicht einfach über die Satzung hinwegsetzen könne, in der der Mitgliedsbeitrag nun einmal festgelegt sei. Deswegen einigte man sich nach kurzer Diskussion darauf, die Beiträge doch noch rückwirkend einzuziehen.

Mit seinen Einwürfen hat Pötzsch deutlich gemacht, dass er für die Aufgabe des zweiten Vorsitzenden, so wie er sie sich vorstellt, bestens geeignet ist. Er wolle sich im Hintergrund um die korrekten Abläufe und Vereinsfragen kümmern und damit die Arbeit von Döpke unterstützen. Dieser machte in seiner Bewerbungsrede deutlich, wie er den Verein ausrichten will und welche Themen ihm wichtig sind. Er selbst wolle sich vor allem um ein tragfähiges Kinoprogramm kümmern. Denn das sei die Grundlage für einen funktionierenden Betrieb, weil damit das nötige Geld zu verdienen sei. Und Döpke weiß, wovon er spricht. Er ist ein erfahrener und mehrfach ausgezeichneter Kinobetreiber, zuletzt hat ein Kino in Gauting geführt. Inhaltlich denkt er an ein anspruchsvolles Programmkino, als Beispiel nennt er das Münchner Filmmuseum, dem er eng verbunden ist. Auch mit dem Kinobetreiber Wolfgang Leitner möchte er über eine Zusammenarbeit reden. Dieser hatte zuvor selbst ein Interesse am Betrieb des Lichtspielhauses angemeldet, sich dann aber wieder zurückgezogen. Zudem möchte sich Döpke intensiv um Kooperationen und Themenreihen bemühen, auch damit hat er Erfahrung.

Die erste Aufgabe des neuen Vorstandes sei es nun, so Pötzsch, den Verein im Kulturausschuss gut zu präsentieren und dann auf den Zuschlag zu hoffen. Auch mit den einzelnen Fraktionen möchte man sich zusammen setzen. Zu Gute kommt dem Verein dabei sicher, dass Pötzsch bereits für die SPD im Stadtrat saß. Nach der Bürgermeisterwahl im Mai wird er wieder in das Gremium einziehen, für Axel Lämmle, der seinen Rückzug bereits angekündigt hat.

© SZ vom 10.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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