Waldrodung in der Buchenau:Fehlende Wertschätzung

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Ein Kahlschlag in diesem Wäldchen an der Lärchenstraße in der Buchenau schreckt die Anwohner auf

Fehlende Wertschätzung

"Schneise im Wäldchen" (27. Februar)

Grüne Lunge hat nur noch einen Flügel . . . Als am 24.02. Motorsägengeräusche aus dem Buchenauer Wäldchen dringen, werden schlimmste Befürchtungen wahr: Was über 80 Jahre lang wuchs und gedieh, ist in wenigen Stunden einfach abgeholzt und teilweise aufgeschüttet.

Widersprüchliche Aussagen vom Sohn des Grundeigentümers, sowohl zu einem von seinen Eltern angedachten Bauvorhaben im über 9000 Quadratmeter großen Waldstück, als auch zur Anzahl der gefällten Bäume, tragen dabei zur allgemeinen Verunsicherung und zum Vertrauensverlust bei uns Anwohnern bei. Der durch den Investor veranlasste teilweise Kahlschlag des Waldes ist eine fehlende Wertschätzung der 629 Unterschriften von Bürgern aus über 900 Haushalten in der Alt-Buchenau, die sich vor zwei Jahren in der Initiative "Alt-Buchenau aktiv" für den Erhalt dieser grünen Lunge erfolgreich eingesetzt haben. Darüber hinaus ist es eine Missachtung der damaligen Stadtratsentscheidung, bei welcher sich alle Fraktionen für den Erhalt des im Wohngebiet integrierten Wäldchens entschieden hatten. Auch der Bund Naturschutz bewertet das Wäldchen als ein Stück erhaltenswerter Natur, welches vielen Vögeln, sonstigen Kleintieren und Pflanzen einen wichtigen Lebensraum bietet. Ein großer Dank geht an das Bauamt der Stadt, die Untere Naturschutzbehörde und das Forstamt als zuständige Behörde sowie an die SZ. Alle Parteien haben nach Bekanntwerden der Waldrodung unverzüglich und effektiv reagiert. Ein gutes Zeichen für alle Bürger, wenn politischer Wille und Medien den Erhalt der letzten grünen Fleckchen im Stadtgebiet unterstützen.

"So geht`s nicht", urteilte das zuständige Forstamt und stellte die Waldrodung mit sofortiger Wirkung bei einer Kontrollbesichtigung ein. Ich hoffe, das Forstamt wird nun auch die rechtlich fundierte Wiederaufforstung und Rückführung der Aufschüttung gegenüber dem Investor durchsetzen, um hier ein nachhaltiges Zeichen zu setzen. Ute Mann, Fürstenfeldbruck

Fassungslos

Danke für den Artikel von Herrn Salger. Während uns Bewohnern der alten Buchenau 2016 einleuchtete, dass die Schäden des Borkenkäfers im Wäldchen beseitigt werden und 2017 Büsche direkt am Bahngleis aus Sicherheitsgründen abgeholzt werden müssen, so waren wir vorige Woche wirklich fassungslos als (in den kältesten Tagen des Jahres! ) plötzlich Motorensägen und ein schwerer Bulldozer im Wäldchen zu arbeiten begannen. Die nun abgeholzten Bäume waren Sauerstoffquelle, Zuhause für Vögel und andere Tiere, Sichtschutz (Bahngleis) und ja mit ihrem dichten Blattwerk auch gefühlter Lärmschutz. Jetzt fallen Worte wie "Aufforstung". Mag sein, aber von welch großem Zeitraum sprechen wir da? Bis ein Baum groß wird? Wir Anwohner verstehen einfach nicht die Intentionen des privaten Käufers des Waldgrundstücks. Unsere Gespräche mit ihm in der Vergangenheit beinhalteten zu keinem Zeitpunkt eine Abholzung des Wäldchens. Dagmar Berkenberg, Fürstenfeldbruck

© SZ vom 14.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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