Volt:Die europäische Idee stärken

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Daniel Burandt möchte für Volt eine europaorientierte Politik im Bundestag machen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Daniel Burandt setzt sich bei Volt für länderübergreifende Politik ein

Warum sind Sie in die Politik gegangen und warum in Ihre Partei?

Ich bin erst durch Volt in die Politik gekommen. Die länderübergreifende Vision und die lösungsorientierte Arbeitsweise haben mich dazu bewegt, politisch aktiv zu werden.

Was haben Sie in den vergangenen Jahren politisch bewegen können?

Da ich aktuell kein Mandat halte, habe ich natürlich einen begrenzten politischen Handlungsspielraum. Das hat mich nicht davon abgehalten, aktiv zu sein. Als sich letztes Jahr die Situation in den Flüchtlingslagern verschlimmerte, haben wir in Dachau unter der Initiative "Europe Cares" sofort humanitäre Hilfe geleistet und palettenweise Hilfsgüter gesammelt.

Wie schnell und auf welche Weise kann Deutschland aus der Corona-Pandemie finden?

Laut RKI werden Kinder und Jugendliche in Bezug auf COVID-Infektionen im Herbst eine stärkere Rolle spielen. Persönliche und systematische Hygienemaßnahmen (Impfen, Maskenpflicht, Testen, Lüften, Luftreiniger) sind entscheidend, um weitere Schulschließungen zu verhindern. Da es sich um eine weltweite Pandemie handelt, ist der schnelle Zugang zu Impfstoffen in allen Ländern wichtig.

Klimaerhitzung, Artensterben - wie ist Ihr Rezept zur Bewältigung der ökologischen Krise?

Keine nationalen Alleingänge mehr. Wir müssen dringend über unsere Grenzen hinausschauen und verstärkt mit anderen Ländern zusammenarbeiten. Dazu gehört, die EU unbedingt handlungsfähiger zu gestalten. Hierfür sind Reformen notwendig, welche im Bundestag mitentschieden werden. Jede Bundestagswahl wird dadurch auch eine Wahl über Europa.

Wie erklären Sie einem Erst- oder Nichtwähler, warum er zur Wahl gehen sollte?

Demokratie lebt von Beteiligung. Es ist deshalb wichtig, sich zu informieren und diejenigen zu wählen, von denen man sich vertreten fühlt.

Wenn Sie diesmal nicht in den Bundestag kommen, was machen Sie dann in den nächsten vier Jahren? Treten Sie 2025 erneut an?

Ich werde Volt weiter ausbauen und die Vernetzung zwischen den Ländern vorantreiben. Ziel ist eine eigene Fraktion im EU-Parlament. Außerdem freue ich mich auf viele neue Gesichter bei Volt.

Was wünschen Sie sich für die weitere Entwicklung in Deutschland und wovor haben Sie Angst?

Ich wünsche mir eine zeitgemäße Politik mit Weitblick. Meine Sorge ist, dass die europäische Idee in den nächsten Jahren weiter verkümmern wird. Lippenbekenntnisse zur EU reichen nicht aus. Es braucht eine neue politische Kraft, die länderübergreifend denkt und arbeitet, die progressiv ist und zugleich eine politische Balance bewahrt.

Daniel Burandt, 28, ist Luft- und Raumfahrtingenieur, ledig und hat keine Kinder. Seiner Partei trat er im Mai 2019 bei, er ist Vorsitzender von Volt Dachau. Er gehört dem Runden Tisch gegen Rassismus Dachau an und unterstützt "Europe Cares".

© SZ vom 10.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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