Viel Fantasie:Mode aus Kinderhand

Lesezeit: 1 min

Ein Hauch von Laufsteg: Models gehören zu jeder Modenschau, auch wenn sie nicht echt sind. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Germeringer Malschule zeigt Ausstellung

Von Marisa Gierlinger, Germering

Collagen aus Gezeichnetem und Stoff, bunt bemalte Taschen und Schaufensterpuppen mit gewagten Modekreationen schmücken den Raum. Von den Wänden strahlen Prinzessinnen, Meerjungfrauen und Engel, gemusterte Schals wehen meterlang von den hohen Decken. Unter dem Titel "Mein Hut, meine Tasche und mein Rock" wurden im Forum der Stadthalle die Werke der Malschule ausgestellt. Für die Buben und Mädchen in Altersgruppen von vier Jahren an hat sich in den vergangenen Monaten alles um das Thema Mode gedreht. Gearbeitet wurde mit Stiften und Pinseln, Wolle und Stoff, Papier, Ton und Pappmaché.

Oberbürgermeister Andreas Haas zeigte sich bei der Eröffnung von der Vielfalt beeindruckt. "Es würde mich nicht wundern, wenn Germering demnächst in die Liste der großen Modemetropolen aufgenommen wird", sagte er. Für ihn sei endlich das Geheimnis gelüftet worden, was sich in Damenhandtaschen verberge: aufgeklappt auf einem Tisch geben an die zwanzig von ihnen wie Puppenhäuser ihre Inhalte preis. Neben Schlüsseln, Smartphones und Kopfhörern finden sich darin auch Flugzeuge, Katzen oder Mäuse inklusive Käse. Alles aus buntem Ton, versteht sich. Begleitet wird das kurze Eröffnungsprogramm von Klaviermusik, vorgetragen von Schülerinnen der Musikschule Germering.

Margherita Moroder, Leiterin der Malkurse, betonte die Selbständigkeit, die ihre Schützlinge im Umgang mit unterschiedlichem Materialien bewiesen. Die Malschule gebe ihnen Raum zum Experimentieren, dort könnten sie sich auch mal schmutzig machen. In der Schule oder zu Hause sei das oft nicht möglich. Vieles steht in der Werkstatt zur Verfügung, die Lust am Malen müssen die Kinder aber mitbringen. Die Ausstellung bezeichnete Moroder als wichtigen Bestandteil des Kurses. Alles im Stil einer richtigen Vernissage: Statt Brötchen und Sekt gab es jedoch ein Süßigkeitenbuffet und Apfelschorle. Stolz präsentierten sich die Buben und Mädchen ihre Werke gegenseitig, zeigten sie ihren Eltern, Großeltern und Geschwistern. Einige von ihnen hatten Puppen und Plüschtiere zur moralischen Unterstützung für den großen Tag mitgebracht. Obwohl ein gewisses Maß an Disziplin auch von den Jüngeren gefordert ist - ausgestellt werden nur abgeschlossene Werke - bieten die Kurse den nötigen Freiraum. "Wenn ich sage, das Thema ist Mode, und einer will unbedingt einen Polizisten malen, dann malt er eben einen Polizisten", sagte Moroder.

© SZ vom 10.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: