Verfehlt:Zwölf Punkte fehlen

Lesezeit: 2 min

Musiker auf dem Weg zum Oberstufenwettbewerb für Blasorchester im Veranstaltungsforum Fürstenfeldbruck. (Foto: Günther Reger)

Blasorchester Türkenfeld verpasst Landesentscheid

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Das Blasorchester Türkenfeld gehört seit Jahren zu den Spitzenkapellen im Musikbund Ober- und Niederbayern. Auf dem Oberstufenwettbewerb "Concerto" am Sonntag im Brucker Stadtsaal spielte sich das 50 Musiker umfassende Ensemble des Musikvereins Türkenfeld mit 246 von 300 möglichen Punkten auf den 4. Platz. Die Teilnahme am Landesentscheid im Frühjahr in Ingolstadt, mit der die drei Erstplatzierten belohnt wurden, ist damit um zwölf Wertungspunkte knapp verfehlt worden. Den dritten Platz belegte die Stadtkapelle Erding (258 Punkte) hinter der Musikkapelle Münsing (273) und der Stadtkapelle Bad Tölz, die mit 279 Punkten als Sieger hervorging.

Andreas Grandl, der seit 15 Jahren das im Jahr 1974 gegründete Türkenfelder Blasorchester dirigiert, und der langjährige Vorsitzende des Musikvereins, Gerhard Müller, sind mit der Leistung des Orchesters dennoch "sehr zufrieden". Im Gespräch mit den drei Juroren, Reinhard Kindl, Aufnahmeleiter beim Bayerischen Rundfunk, Frank Ebert, bayerischer Landesdirigent aus Franken, und Manuel Epli, Dirigent aus Ulm, sei ausdrücklich bestätigt worden, "dass wir durchaus zu den Besten gehören, auch wenn es diesmal nicht für den Landesentscheid gereicht hat", so Grandls Resümee. Durch die Bewertung in den Kategorien Intonation und Stimmung, Rhythmik und Zusammenspiel, Technische Ausführung, Dynamik und Klangausgleich, Ton- und Klangqualität, Phrasierung und Artikulation, Tempo und Agogik (Veränderung des Tempos), Klangausgleich und Registerbalance, Stilempfinden und Interpretation sowie des musikalischen Gesamteindrucks habe man aufgezeigt bekommen, was man noch verbessern könne. Zudem habe man von der Jury wertvolle Tipps bekommen.

"Wir haben uns gut präsentiert und werden daran arbeiten, bald wieder in einem Wettbewerb des Musikbundes antreten zu können, ganz nach dem Motto: Dabeisein ist alles", so der 46-jährige Dirigent, der im Hauptberuf an der Bayerischen Musikakademie Marktoberdorf als Kursorganisator tätig ist, im Musikbund als Bezirksdirigent Lech-Ammersee fungiert und auch die Musikkapelle Geisenried sowie die Jugendblaskapelle Ammersee leitet. Laut dem Verbandsdirigenten Franz Kellerer aus Maisach, der den Wettbewerb moderierte, ist eine Teilnahme an Wettbewerben der Oberstufe, "wo nur die Besten spielen" nur möglich, wenn im Zeitraum von zwei Jahren vorher bei einem Wertungsspiel ein Sieg erspielt wurde. Der Musikbund vertrete in 13 Musikbezirken in Oberbayern und Niederbayern insgesamt über 600 Vereine mit etwa 800 Musikkapellen, Spielmannszügen und Ensembles mit rund 25000 Musikern.

"2018 finden die nächsten Wertungsspiele statt und wir werden uns wieder anmelden", sagte Müller. Als die Türkenfelder die Bühne mit ihren Instrumenten besetzten, wurde es ruhig im Stadtsaal. Eine Vielzahl Angehöriger und Freunde der Musiker des Blasorchesters hatte sich unter die vielen "Musik-Fachleute" gemischt, um den Vorträgen zu lauschen. Gespielt wurde als "Pflichtstück" Terra Pacem" von Marion Bürki. Selbst ausgewählt hatten die Türkenfelder die Komposition "The Monk And Teh Mills The Monk And Teh Mills". Kaum hatte Grandl schließlich den Taktstock gesenkt, gab es tosenden Applaus.

© SZ vom 28.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: