Verdienter Sportler:Fechter trauern um Max Geuter

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Max Geuter, dreimaliger Olympia-Teilnehmer im Fechten und international tätiger Funktionär aus Gröbenzell, verstarb im Alter von 80 Jahren. (Foto: privat)

Max Geuter hat den Fechtsport jahrzehntelang geprägt, national und international. Er war einer seiner langjährigen Protagonisten - als Sportler und später als Funktionär. An seinem Wohnort Gröbenzell gründete er im Jahr 1979 den Fechtclub, den er fortan 30 Jahre führte. "Auch nach Aufgabe seiner Ämter hat er immer zu den tragenden Säulen im Verein gehört", sagt der zweite Vorsitzende und Sportwart Martin Pichlmeier über das Ehrenmitglied des Vereins. Im Laufe der Jahre konnte Geuter miterleben, wie das Fechten immer "schneller und dynamischer" wurde, wie er in einem SZ-Interview 2012 sagte. Nimmermüde war sein Einsatz für das Fechten, das seit den ersten olympischen Spielen der Neuzeit 1896 olympische Sportart ist.

Dreimal nahm Geuter als aktiver Fechter an Olympischen Spielen teil (1964, 1968, 1972), an fünf Weltmeisterschaften und 108 Länderkämpfen. Er focht mit allen drei Waffen - Degen, Florett, Säbel - und wurde 1963 Deutscher Meister mit dem Degen. Nach seiner aktiven Laufbahn kümmerte er sich als Funktionär um seine Sportart. Beim Deutschen Fechter-Bund übernahm er die Leitung des Kampfrichterwesens und wurde dann Vizepräsident Inneres, Leistungssport und Internationales. Auf europäischer Ebene wurde Geuter 1996 der erste Vizepräsident der European Fencing Confederation, von 2005 bis 2017 war er deren Generalsekretär. Von 1993 an gehörte er dem Exekutivkomitee der Fédération Internationale d'Escrime (FIE) an, dem internationalen Dachverband. Als eine seiner größten Leistungen gilt dabei die Einführung des Seniorenfechtens innerhalb der FIE im Jahr 1997. Von 1985 bis 2004 war er außerdem Mitglied der FIE-Kampfrichter-Kommission. Im Jahr 2000 verlieh ihm die FIE die Ehrenmitgliedschaft, wenige Jahre später nahm sie ihn in ihre Hall of Fame auf.

Der Frankfurter Turnverein 1860, bei dem Max Geuter das Fechten gelernt hatte und wo er von 1968 bis 1986 Abteilungsleiter war, führt ihn als Ehrenvorsitzenden der Fechtabteilung. Als "freundlichen, hilfsbereiten Menschen mit viel Energie" hat ihn die stellvertretende Abteilungsleiterin Erika Fenner in Erinnerung. Geuters Sohn Maximilian informierte nun Freunde und Bekannte vom Tod seines Vaters. Bereits am 27. August war er im Alter von 80 Jahren einem Pankreas-Leiden erlegen. "Sein Engagement und seine Aufrichtigkeit wird uns noch lange zum Vorbild gereichen", schreibt Martin Pichlmeier in einem Nachruf für den Fechtclub Gröbenzell. Der Deutsche Fechter-Bund spricht von einem "Urgestein", das der deutsche und internationale Fechtsport mit Geuters Tod verliere. Die Trauerfeier findet am 13. September um 11.30 Uhr in der Aussegnungshalle in Gräfelfing statt.

© SZ vom 08.09.2018 / baz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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