Unterschweinbach:Einfamilienhaus durch Feuer zerstört

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Nicht zu retten ist das Einfamilienhaus in der Kahrstraße in Unterschweinbach. In kurzer Zeit brennt es fast vollkommen aus. (Foto: Johannes Simon)

Der Besitzer des Wohngebäudes zieht sich bei Löschversuch eine Rauchgasvergiftung zu

Von Andreas Ostermeier, Egenhofen

Eben noch ist die Frau aus Unterschweinbach in der Küche gestanden, um das Abendessen zuzubereiten. Nur wenige Augenblicke später stand ihr Haus in Flammen. Am Tag, nachdem ihr Haus abgebrannt ist, weiß sie nicht recht, was sie erzählen soll. So schnell ging alles. Ihr Mann war im Keller. Er wollte etwas zum Trinken holen für das Abendessen. Dort entdeckte er Rauch, versuchte den Brand mit dem Feuerlöscher zu bekämpfen, was misslang. Er rief nur: "Hol die Feuerwehr", erinnert sie sich (ihren Namen möchte sie nicht veröffentlicht haben). Weil der Telefonanschluss schon nicht mehr funktionierte, verständigte das Ehepaar die Feuerwehr mit dem Handy. Als der erste Löschtrupp am Montag um kurz nach 17.30 Uhr eintraf, habe das Gebäude in der Kahrstraße bereits "in Vollbrand" gestanden, heißt es im Polizeibericht.

Beim Versuch, den Brand im Keller zu löschen, verletzte sich der 66 Jahre alte Hausbesitzer. Er atmete Rauchgase ein und wurde im Krankenhaus behandelt. Am Dienstag befand sich der SZ-Zeitungsausträger nach Auskunft seiner Frau noch in der Klinik. Die Hausbesitzerin blieb unverletzt.

Feuerwehrleute aus Unter- und Oberschweinbach, Egenhofen, Mammendorf, Wiedenzhausen, Aufkirchen, Oberweikertshofen, Wenigmünchen und Fürstenfeldbruck versuchten, der Flammen Herr zu werden. Sie konnten fast ganz verhindern, dass das Feuer auf umliegende Gebäude übergriff. Lediglich an einem Nachbargebäude schmolzen Rahmen von Kunststofffenstern. Auch der Carport und die Hütte im Garten des brennenden Hauses blieben von den Flammen verschont. Das Hauptgebäude aber ließ sich nicht retten. Der Dachstuhl ist fast völlig verbrannt, nur an den Seiten sind noch verkohlte Überreste zu entdecken. Aus dem ausgebrannten Dachgeschoss ragt der Kamin heraus. Die Fassade des 1976 gebauten Hauses ist verrußt, die Fenster sind ausgebrannt. Glas liegt herum, um das Haus sind verkohlte Bretter verstreut, auch Löschschläuche der Feuerwehren liegen noch im Garten. In einem kleinen Teich neben dem Haus schwimmen Fische. Wodurch das Feuer ausgelöst wurde, dazu konnte die Polizei am Dienstag noch keine konkrete Aussage machen.

Von dem Haus, in dem das Ehepaar seine Kinder großzog, ist fast nichts geblieben. Die Polizei schätzt den Sachschaden auf eine Summe im sechsstelligen Bereich. Nur die beiden Autos stehen unversehrt im Carport. Allerdings lässt sich der Wagen des Mannes nicht fahren, die Feuerwehrleute konnten den Schlüssel in den Trümmern des Hauses nicht finden. Der Autoschlüssel der Frau wurde allerdings gefunden. Sie wusste genau, wo sie ihn hingelegt hatte, und sagte dies den Feuerwehrleuten. Die fanden nach dem Löschen tatsächlich den Autoschlüssel an der angegebenen Stelle.

Das Auto verwendete sie am Morgen wieder, um Zeitungen auszutragen, wie sie und ihr Mann das seit Jahr und Tag machen. Bekannte hätten ihr dabei geholfen, sagt sie. Die Frau kann bei ihrer Tochter wohnen. Die hat um die Ecke ein Haus. Auch der Bruder lebt in Unterschweinbach. Bei der Tochter sei ein Zimmer frei, erzählt sie, dort könnten sie und ihr Mann bleiben.

© SZ vom 25.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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