"Unter dem Milchwald":Stille Beobachter

Foto: oh (Foto: N/A)

"Es ist Frühling, mondlose Nacht in der kleinen Stadt, sternenlos und bibelschwarz, die Kopfpflasterstraßen still und der geduckte Liebespärchen-Wald humpelt hinab zur krähenschwarzen, fischerbootschaukelnden See". So worttrunken beginnt Dylan Thomas' berühmtes Hörspiel "Unter dem Milchwald", das das Metropoltheater in ein wunderbar poetisches Sprech- und Bildertheater verwandelt hat. Am Dienstag, 12. Mai, ist die Inszenierung von 20 Uhr an im Veranstaltungsforum zu Gast .Wie der Autor lauschen auch die Schauspieler den Bewohnern der Kleinstadt Llareggub an einem Tag ihr Leben ab. Es spielt auf einer Drehbühne, auf der ein Haus thront, das mit jedem Dreh neue Einblicke freigibt. Mal leise, mal laut, mal zärtlich mal grob, mal träumend, mal wach stürmen die fünf Schauspieler durch den Tag. Diese "Nichtsnutze" und "Arschviecher", wie Thomas sie nennt, sind allesamt verschrobene Charaktere mit Marotten, mit Fehlern und Verletzungen, mit Sehnsüchten und großem Liebesverlangen. Restkarten gibt es ab 21 Euro.

© SZ vom 11.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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