Überblick:Typologie der Asylunterkünfte

Zuerst gab es Kurz- und Erstaufnahmeeinrichtungen. In der Kurzaufnahmeeinrichtung wurden alle Formalitäten ankommender Flüchtlinge sowie der medizinische Check erledigt. Die Asylbewerber blieben nur wenige Tage. In Erstaufnahmeeinrichtungen verlängerte sich hingegen die Verweildauer, aber anschließend konnten diese Menschen in dezentrale Unterkünfte und Wohnungen umziehen. Dann schuf die bayerische Staatsregierung sogenannte Transitzentren, etwa in Manching oder Regensburg für Flüchtlinge aus vermeintlich sicheren Herkunftsstaaten, etwa Roma aus Balkanländern. Deren Asylanträge sollten im Schnellverfahren in wenigen Wochen abgewickelt werden. Die nächste Eskalationsstufe sind die von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) geplanten Ankerzentren, die im Koalitionsvertrag von Union und SPD bereits angekündigt sind. In diesen Lagern sollen Asylsuchende für die gesamte Dauer ihrer Antragsprüfung bleiben müssen. Die Formalitäten bei der Ankunft, die Verfahren und die Rückführung würden gebündelt und beschleunigt, erklärte Seehofer. Flüchtlingsräte und Menschenrechtsorganisationen wie Pro Asyl waren davor, viele Menschen in solchen Massenunterkünften längere Zeit zusammenzupferchen.

© SZ vom 26.06.2018 / BIP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: