Ihre Familie und die Große Kreisstadt Germering trauern um Friedl Off. Die frühere Stadträtin ist am Dienstag im Alter von fast 86 Jahren gestorben. Am Freitag wird sie beigesetzt.
Friedl Off wurde 1978 erstmals für die CSU in den Germeringer Gemeinderat gewählt. Einige Zeit war sie die einzige Frau nicht nur in der christsozialen Fraktion, sondern im gesamten Gemeinderat. Bis 2008 gehörte sie dem Gremium der Gemeinde und späteren Stadt an.
In ihrer Arbeit im sozialen Bereich, sowohl vor ihrer politischen Tätigkeit wie auch als Germeringer Sozialreferentin war sie ungeheuer vorausschauend. Schon 1967 gründete sie zusammen mit Hanns Mannhardt den Sozialdienst Germering, vor fast 30 Jahren wurde auf ihre Initiative die Tagespflege ins Leben gerufen, die Angehörigen pflegebedürftiger Menschen hilft. Auch der Behindertenbeirat geht auf ihre Initiative zurück. Solche Einrichtungen gab es damals kaum, so selbstverständlich sie heute auch scheinen mögen.
"Meine Mutter hat Visionen gehabt und die auch umgesetzt", sagt ihre Tochter Gabriele Off-Nesselhauf, die als Stadt-, Kreis- und Bezirksrätin ebenfalls Politikerin ist. Auch die ambulante Pflege zuhause sei etwas völlig Neues gewesen, ebenso wie die Idee für die Germeringer Insel, in der sich Vereine vernetzten. Aus vollster Überzeugung sei Friedl Off Sozialpolitikerin gewesen, sagt ihre Tochter. Da sie tief gläubig gewesen sei, habe sie ihre politische Heimat in der CSU gefunden. Oft habe sie in ihrer Tätigkeiten jedoch Kämpfe mit Männern ausfechten müssen, das habe ihr zugesetzt. "Meine Mutter war sehr hartnäckig, ihre Arbeit anerkannt." Das würdigt auch die Stadt. "In ihrem umfangreichen sozialen Engagement war Friedl Off eine Vordenkerin , die ihre Visionen erfolgreich zum Wohl unserer Stadt und ihrer Bürgerinnen und Bürger umzusetzen verstand", schrieb der Germeringer Oberbürgermeister Andreas Haas in ihre Todesanzeige.
Die Anerkennung wurde auch in zahlreichen Auszeichnungen ausgedrückt. Friedl Off erhielt das Bundesverdienstkreuz am Bande, den bayerischen Verdienstorden, die Kommunale Dankurkunde sowie die Bürgermedaille der Stadt Germering.
Die beiden vergangenen Jahre verbrachte Off im Germeringer Seniorenheim "Curanum", dessen Errichtung ebenfalls auf ihr Engagement zurück geht. Dort waren während ihrer letzten Tage ihre Töchter Gabriele Off-Nesselhauf und Michaela Off-Schneider bei ihr. Das Sterben habe sie nicht negativ gesehen, sagt Off-Nesselhauf. "Sie will bei ihrer Beerdigung keine Trauerbekleidung. Sie sagte, sie geht ins Licht." Daran halte sich auch der Pfarrer.
Die Trauerfeier findet am Freitag, 10. August, um 14 Uhr in der Dorfkirche Sankt Jakob statt. Die Beerdigung ist anschließend auf dem Friedhof.