Traditionsgaststätte:Viele gute Wünsche

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Ein Prosit aufs neue Brucker Brauhaus (von links): Jochen Mörz, Erich Raff, Gebietsverkaufsleiter Richard Sturm und Nadin Mörz. (Foto: Günther Reger)

Familie Mörz eröffnet Brucker Brauhaus offiziell

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Das Brauhaus Bruck mit seiner Sonnenterrasse, dem großen Biergarten und der Marthabräuhalle hat gute und weniger gute Zeiten erlebt. Eineinhalb Jahre lang war der traditionsreiche Gastronomiebetrieb zuletzt geschlossen, nun aber hat nach Aussage eines Gastes "endlich die hoffentlich erfolgreiche Ära der Familie Mörz" begonnen. Das Brucker Brauhaus möge wie früher eine der beliebten Gaststätten mit Biergarten für Fürstenfeldbruck und die Region sein, wünschten Luitpold Prinz von Bayern und Oberbürgermeister Erich Raff bei der offiziellen Eröffnungsfeier. Das Anzapfen des ersten Bierfasses gelang Raff mit zwei festen und einem Sicherheitsschlag, kein Tropfen ging daneben.

Zwei Tage herrschte auf dem Brauhaus-Gelände vom Weißwurstfrühstück bis in den Abend hinein festliche Stimmung. Blaskapellen spielten, die Besucher kamen in Scharen. "Es ist wie vor 35 Jahren, da mussten wir auch immer ums Bier und um Brotzeiten anstehen", erinnerte sich ein 89-jähriger Brucker. "Der Biergarten war im Sommer für uns und unsere Freunde so was wie die gute Stube, und wenn es draußen zu kalt wurde, haben wir uns im Wirtshaus getroffen", ergänzte seine Frau.

An diese Zeiten will die Familie Mörz anknüpfen, mit einem bayerischen Wirtshaus, einem gut organisierten Biergarten und der Belebung der Marthabräuhalle, zum Beispiel durch kulturelle Veranstaltungen. Allerdings sei Gastronomie nicht mit Bierzelt gleichzusetzen, gestand Jochen Mörz ein, der mit seiner Familie seit Jahrzehnten auf Volksfesten den Zeltbetrieb meistert. Mit seiner Tochter Nadin als Geschäftsführerin, seinem Sohn Andreas als Küchenchef und einigen langjährigen treuen Mitarbeitern werde man diese Aufgabe aber bewältigen.

Nach fast 25 Jahren guter Zusammenarbeit auf dem Brucker Volksfest sehe er sehr zuversichtlich in die Zukunft, befand Raff. Er hofft, noch viele Feste im Brauhaus feiern zu können. Raff überreichte eine Art Grundausstattung für eine Gaststätte, vom Kochlöffel für die Küche bis zu Spielkarten mit dem FFB-Logo für entspannende Stunden. Luitpold Prinz von Bayern erinnerte daran, dass im Jahre 1980, als die König-Ludwig-Schlossbrauerei Kaltenberg das Marthabräugelände übernommen habe, "die Halle ungenutzt und der Biergarten quasi tot" gewesen und nur die Gaststättenterrasse bedient worden sei. "Aber was wäre Bayern ohne Biergärten?" Man habe daraufhin den Biergarten abgetrennt, wieder belebt und dort "bald doppelt so viel Bier verkauft wie in der Gaststätte", meinte Luitpold. Aber "Biergarten ist Fleißarbeit auch bei zweifelhaftem Wetter müsse offen sein, denn nichts sei schlimmer, als Besucher zu enttäuschen. Man brauche ein gutes Konzept, eine gute Organisation und ein gutes Angebot an Speisen und Getränken, gab Luitpold dem Pächter mit auf den Weg. Mit einem Prosit, was so viel bedeute, wie "es nütze" oder "es möge gelingen", wünschte Stadtpfarrer Otto Gäng viel Erfolg. Der Segen gelte dem Brauhaus als Stätte der Begegnung, denn wo sich Menschen träfen, da sei Gott mitten unter ihnen.

Begonnen hatte die Einweihungsfeier mit Peitschenknallen der Maisacher Goaßlschnalzer. Die Halbe gab es zum Sonderpreis von 2,50 Euro und Speisen wie Schweinshaxn, -braten oder Steckerlfisch zum Sonderpreis. Führungen durch die Brauerei wurden gut angenommen, Kinder tobten sich in der Hüpfburg aus, ließen sich schminken oder von einem Zauberer begeistern.

© SZ vom 10.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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