Tatort S-Bahnhof:Schlägerei gibt Polizei Rätsel auf

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Eine 32-Jährige wird von zwei jungen Männern verprügelt, Zeugen der Auseinandersetzung gibt es noch keine. Obwohl sie verletzt war, meldete sie die Tat nicht der Polizei.

Wolfgang Krause

Zwei Mädchen werden von jungen Männern nachts am Bahnhof Buchenau massiv bedrängt, eine unbeteiligte 32-Jährige kommt ihnen zu Hilfe und wird selbst brutal zusammengeschlagen. So schilderte es das Opfer der Polizei einen Tag nach dem Übergriff. Nach weiteren Vernehmungen allerdings stellt sich der Vorfall am Freitag vor einer Woche ein wenig anders dar. Laut Polizei gibt die Frau nun an, dass es in der Unterführung einen verbalen Streit zwischen zwei Pärchen gegeben hat. Die 32-jährige Fürstenfeldbruckerin, die einen der Täter vom Sehen kennt, mischt sich nach der neuen Version im Vorbeigehen ein, wird beschimpft und, als sie zu der Gruppe zurückkehrt, nach einem Wortgefecht geschlagen.

So wie sie's jetzt schildert, ist es plausibel", sagt der stellvertretende Brucker Inspektionsleiter Michael Fischer. Allerdings haben sich laut Fischer bisher keine Zeugen gemeldet, die von dem Vorfall irgendetwas mitbekommen haben. Dabei waren um die angebliche Tatzeit - 22.45 Uhr - herum etliche Menschen am Bahnhof Buchenau unterwegs, wie die Aufzeichnungen mehrerer Videokameras aus diesem Bereich zeigen. Die 32-Jährige wiederum hat auf den Bildern zwar einige Menschen erkannt, die wie sie in den umliegenden Lokalen verkehren, aber keinen der an der Auseinandersetzung Beteiligten.

Auch in der "Crystal Lounge", einer Shisha-Bar in der Unterführung am Bahnhof Buchenau, will laut Polizei niemand den Streit bemerkt haben. Die Polizei ruft deshalb mögliche Zeugen der Schlägerei noch einmal dazu auf, sich zu melden. Auch wer Angaben zum Verbleib der Handtasche machen kann, die die 32-Jährige nach eigenen Angaben im Verlauf der Auseinandersetzung verloren hat, soll sich unter der Telefonnummer 08141/612-550 melden.

Die Fürstenfeldbruckerin hatte die Polizei nicht selbst eingeschaltet. Sie kam in der Tatnacht mit Hämatomen und Kratzern im Gesicht und am Hals in die Kreisklinik. Das Personal dort informierte am nächsten Tag die Polizei.

© SZ vom 25.04.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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