Supermarkt-Debatte:Es geht um ein lebenswertes Umfeld

Leserbrief zum Artikel "Hausgemachte Blockade" vom 30. August:

Als bösen Buben, der den Supermarkt verhindern will und als "Gegner, der jede Chance nutzen würde, den Befürwortern Prügel zwischen die Beine zu werfen", lasse ich mich nicht abstempeln.

Die erste Planung eines verkleinerten Marktes mit dem Marktbelieferer Rewe war bis auf Kleinigkeiten noch hinnehmbar; die zweite Planung des gleichen Antragstellers mit dem Lebensmittelhändler Feneberg wurde, anscheinend nach dessen Wünschen entsprechend den "Grüne-Wiesen-Märkten", mit Parkplätzen vor dem Gebäude und Hauptzugang zwischen Parkplatzreihen geplant.

Eine unklare Verkehrsführung, eine unglückliche Gebäudegestaltung ohne Rücksicht auf die umgebende Bebauung und der nicht erfüllte Wunsch der Bevölkerung nach einer Platzgestaltung, die Aufenthaltscharakter aufweist, tragen nicht dazu bei, die ungestalte Hauptstraße zu bereichern.

Diese Argumente habe ich in den entsprechenden Gremien vorgetragen und alternative Möglichkeiten aufgezeigt. Sie wurden in den Gremien nicht gewürdigt, entweder weil ich nicht überzeugen konnte oder aber weil man das Thema auf irgendeine Art zum Ende bringen wollte. Als gelernter Stadtplaner sehe ich meine Aufgabe im Gemeinderat verstärkt unter dem Aspekt der Verantwortung für ein lebenswertes Umfeld und dem Anspruch an Stadtgestaltung. Vor der angesprochenen Sitzung habe ich nochmals erklärt, dass ich zwar gegen eine plebiszitäre Architektur bin, die Mehrheitsverhältnisse jedoch akzeptiere und mich enthalten möchte. Da dies nach der Kommunalordnung nicht geht, blieb mir nur das Nein zu dieser Planung. Es ist kein Nein zu einem Einkaufsmarkt an dieser Stelle, der das Ortsbild verbessert.

Peter-M. Kaifler, Grafrath

© SZ vom 28.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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