Strom-Projekt:Die Sonne als Energielieferant

Lesezeit: 2 min

Nannhofen gilt auch wegen seines guten S-Bahnanschlusses als attraktives Wohngebiet. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Entlang der Bahnlinie zwischen Mammendorf und Hattenhofen werden weitere drei Fotovoltaikanlagen errichtet. Damit werden sich insgesamt fünf Modulflächen aneinanderreihen

Von Manfred Amann, Mammendorf/Hattenhofen

Auf der Nordseite entlang der Bahnlinie zwischen Mammendorf und Hattenhofen will die SL Windenergie Entwicklung GmbH & Co. KG drei Freiflächen-Fotovoltaikanlagen errichten, die noch dieses Jahr ans Netz gehen sollen. Je Anlage wird eine Spitzenleistung von 750 Kilowattstunden erwartet. Westlich von Nannhofen und nordöstlich von Hattenhofen sind je ein größeres Solarfeld in Betrieb, so dass sich bald fünf Modulflächen aneinanderreihen werden. Mammendorfs Bürgermeister Josef Heckl und dessen Amtskollege in Hattenhofen, Franz Robeller, wollen die erforderliche Bauleitplanung auf Wunsch des Antragstellers möglichst zügig abwickeln, da nicht auszuschließen ist, dass sich die Einspeiserichtlinien zum Beginn des kommenden Jahres zum Nachteil der garantierten Einspeisevergütung ändern.

Die drei neuen Solarfelder sollen nur maximal einen Hektar Wiesenfläche bedecken, da bei größeren Anlagen eine europäische Ausschreibung erforderlich wäre, erklärt Markus Hörmann. Der Bauamtsleiter der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf will die Bauleitplanung koordinieren, um einen Aufbau aller drei Anlagen "in einem Stück" zu ermöglichen. Im April hatte der Investor den Antrag gestellt, auf einem gepachteten Grundstück eines Landwirts, östlich der Ortsverbindungsstraße nach Rammertshofen und südlich der Straße Mammendorf nach Germerswang, für eine zwei Hektar große Fläche die Bauleitplanung für zwei Solarfelder einzuleiten. Davon soll ein Hektar umgehend mit Modulen bestückt werden und die zweite Hälfte 24 Monate später, weil laut Antragsteller die aktuellen einspeiserechtlichen Grundlagen mehr als 10 000 Quadratmeter Fläche nicht zulassen.

Im Zuge der Beratung über den Bebauungsplan war im Gemeinderat angeregt worden, dem Investor auch ein Gemeindegrundstück anzubieten, das sich im Bereich der ökologischen Ausgleichsflächen (extensive Feuchtwiesen) befindet, die für das Gewerbegebiet Kuglbichl angelegt wurden. Da das Unternehmen Interesse zeigte und auch gleich einen Bauantrag stellte, hat der Gemeinderat nun auch für diese Ein-Hektar-Anlage das Genehmigungsverfahren auf den Weg gebracht. "So kann Mammendorf einen weiteren Beitrag zur Energiewende leisten", sagte Gemeindechef Heckl.

Beschlossen wurde auch, das Grundstück zu verpachten und die Fotovoltaikanlage nicht selbst zu betreiben. Auch eine Beteiligung der Gemeinde wurde nicht in Erwägung gezogen. Die Ausgleichsflächen werden laut Bürgermeister Heckl nicht angetastet. Mit der Unteren Naturschutzbehörde wurde überdies abgesprochen, unmittelbar an der südlichen Grenze des Solarfeldes eine weitere zehn Meter breite Ausgleichsfläche anzulegen. Wie Bürgermeister Heckl berichtete, sei die Firma über das Angebot durchaus erfreut gewesen, da sie unweit des Standortes auf Hattenhofener Flur eine weitere Anlage gleicher Größe plane. Dass die Solarfelder quasi zusammen errichtet werden können, sei für das Unternehmen von Vorteil.

Wie der Bürgermeister der Nachbarkommune bestätigte, ist auch das Bauleitverfahren für Hattenhofen eingeleitet. Alle drei Standorte erfüllen die Bedingungen des sogenannten landesplanerischen Anbindegebotes, das von der Obersten Baubehörde erlassen wurde. Dieses schreibt für Solarfelder, die entlang von Autobahnen und Gleisanlagen errichtet werden, einen engen Korridor von maximal 110 Metern vor. Außerdem muss ein Abstand von 120 zur Bahntrasse eingehalten werden.

© SZ vom 11.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: