Stadtfest:Teig und Tandem

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Das dreitägige Stadtfest hat erneut Pech mit dem Wetter. Die Germeringer kommen vor allem in den Regenpausen. Doch die sind kurz

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Der Regen ist erneut der ständige Begleiter des Germeringer Stadtfestes. "Das geht seit drei Jahren so", meint Stadtrat Hans Pichelmaier und macht ein leicht entsetztes Gesicht. Wohl wahr: Bereits am späten Freitagabend setzt prasselnder Regen ein. Der Regen hält die Band "Rock-Radio" nicht davon ab, die Große Kreisstadt bis Neugermering und bis nach Mitternacht zu beschallen. Doch kaum hört der Regen auf, füllen sich an den Festtagen Bierbänke und Biertische auf dem Therese-Giehse-Platz vor der Stadthalle immer wieder. Auch Familien kommen zuhauf vorbei, weil ihren Kleinen einiges geboten wird. Dort dreht sich das Kinderkarussell, eine Lok fährt im Kreis herum oder das Kasperltheater löst Begeisterung aus.

Auch beim Nieselregen am Samstagnachmittag wird das Musik- und Sportprogramm auf der Bühne durchgezogen. Die musikalische Vielfalt ist beeindruckend. Die Stadtkapelle, das Akkordeonorchester der Funtasten und jenes aus dem Stadtteil Unterpfaffenhofen sowie das Sinfonische Blasorchester zeigen die erstaunliche Bandbreite ihres Könnens. Germering erhebt sich kompakt zur "Musikstadt". Die Tänzerinnen des TSV Unterpfaffenhofen sind da, genauso wie die Showtanzgruppe Fun Unlimited, die noch einmal ihr Winter-Faschingsprogramm präsentiert. Dazwischen zeigt eine Rap-Gang ihre Bewegungskünste. Leider finden sich im Dauerregen nur sehr wenige Zuschauer vor der Bühne ein.

Regenlücke in Germering: Besucher des Stadtfestes sitzen gemütlich am Platz vor der Stadthalle. (Foto: Günther Reger)

Das ist am Samstagabend gegen 19 Uhr, als die Sonne vorübergehend durchblitzt anders. Immer mehr Menschen kommen auf den Stadthallenplatz und beleben die zahlreichen Stände der Germeringer Vereine, während sich die Abendband "Blind Date" auf ihren Auftritt vorbereitet. Am Stand des Fördervereins der Germeringer Insel, der Koordinationsstelle in sozialen Angelegenheiten, kommt der Crêpes-Verkauf sofort wieder in Schwung. "Die gehen ganz hervorragend, wir mussten ständig für Teig-Nachschub sorgen", erzählt Hans Pichelmaier und seine Ehefrau und Stadtratskollegin Gabriele nickt. "Unter dem Grün der Bäume ist das ganz gemütlich hier", meint ein zufällig eingekehrter Gröbenzeller Besucher, der sich ein Mineralwasser gönnt.

Ins Auge sticht ein langes rotes Fahrrad. Der Fahrradclub ADFC hat sich auf der Wiese vor der Stadthalle neben der Kinder-Hüpfburg aufgebaut. Neben dem Stand steht ein Lastenfahrrad, das exakt ein dreisitziges Tandem mit Anhänger ist. ADFC-Aktivist Hans-Günter Rehbein bedauert, dass der Nieselregen am Samstag keine Demonstrationsfahrten mit Besuchern zugelassen hat. Rehbein hat das "Triplet mit Anhänger", wie er es nennt, selbst gebaut. "Ich war mit Sohn und Tochter damit unterwegs", berichtet er. Ein zusätzliches Fahrrad für die Kinder wurde gleich mittransportiert. "Auf den Anhänger-Aufbau passen auch vier Wasserkisten", bekräftigt Rehbein, der als "jahrzehntelanger Fahrradfan" ein Auto meidet, wo er nur kann.

Hans-Günter Rehbein stellt sein selbst gebautes "Triplet mit Anhänger" vor. (Foto: oh)

Beim internationalen Begegnungsfest am Sonntagnachmittag zwang der mittags einsetzende Dauerregen schließlich dazu, das Bühnenprogramm in das Forum der Stadthalle zu verlegen. Auch die internationalen Tanzgruppen traten dort auf. Germerings Oberbürgermeister Andreas Haas (CSU) hatte in seiner Eröffnungsrede vorausschauend erklärt: "Wir können in Germering ausgesprochen gut feiern." So ist es dann auch gekommen. Fürs Wetter kann ja niemand etwas.

© SZ vom 23.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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