Sportlerehrung:Körpereinsatz für Germering

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Im Vereinstrikot: Junge Handballer vom SC Unterpfaffenhofen verfolgen die Sportlerehrung in der Stadthalle. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Oberbürgermeister Andreas Haas ehrt Sportler und Vereinsfunktionäre für ihre Leistungen

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

"Sie sind mit Körpereinsatz für Germering tätig", sagt Oberbürgermeister Andreas Haas bei der feierlichen Sportlerehrung in der Germeringer Stadthalle, die alle zwei Jahre stattfindet. Die Stadt leistet mit beachtlichem finanziellen Einsatz ihren Beitrag, damit die Bedingungen für die Leistungen der Sportlerinnen und Sportler stimmen. Die drei großen Sportvereine haben in den vergangenen 15 Jahren erhebliche Unterstützung erhalten. Die städtischen Sportanlagen, die der SV Germering (SVG) und der SC Unterpfaffenhofen-Germering (SCUG) nutzen, sind fast alle auf den neuesten Stand gebracht worden. Der größte Verein am Ort, der TSV Unterpfaffenhofen-Germering (TSV UG), bekam und bekommt beachtliche Zuschüsse für die Sanierung des eigenen Sportzentrums. "600 000 Euro Zuschuss erhalten die Vereine für ihre laufende Arbeit", ergänzt Haas, um auch noch die aktuellen Sporthallenprojekte aufzuzählen, ehe das Defilee der zu Ehrenden beginnt.

So kostet die neue Sporthalle an der Kerschensteinerschule in Unterpfaffenhofen 3,5 Millionen Euro, der Neubau der Turnhallen an der Theresenschule in Neugermering 6,3 Millionen. Wenn alles nach Plan läuft, können diese Hallen ab dem Schuljahr 2020/2021 auch von den Sportvereinen genutzt werden. Das Angebot für leistungsorientierte Wasserspringer im Freibad, das mit einem Springerbecken mit Zehn-Meter-Turm ausgestattet ist, wird leider nicht genutzt. Es gibt keinen Verein, der Wasserspringen betreibt.

Nach Plan läuft es auch für manche Akteurin nicht. So musste Turnerin Marisa Wiethölter aus Alling eine Zwangspause einlegen. Sie hatte sich im vergangenen Jahr mit großartigen Erfolgen bei den bayerischen Meisterschaften in den Blickpunkt geturnt. Die Turnerin vom TSV UG gewann in der U 15 die Meisterschaftstitel am Sprung, Balken und am Boden. Dann war im November 2018 eine ziemlich komplizierte Operation am Ellenbogen nötig, die sie vier Monate außer Gefecht setzte. "Da war der Gedanke da, vielleicht mit dem Turnen aufzuhören", erzählt Marisa Wiethölter. Doch seit drei Monaten trainiert die 15-jährige Gymnasiastin wieder viermal pro Woche, und der Gedanke ans Aushören ist längst verflogen. Marisa ist zuversichtlich: "Ich bin noch nicht wieder ganz auf dem vorherigen Niveau, aber das kommt schon wieder."

Auch Funktionäre, besser ehrenamtliche Führungskräfte, werden in der Stadthalle geehrt. "Sie sind der Motor des Sports", nennt SPD-Stadtrat Robert Baumgartner, Sportreferent des Stadtrats, die Frauen und Männer in den Spitzenämtern. Darunter befinden sich die SVG-Mitarbeiter Manfred Hiller, Georg Pfaffenzeller, Monika und Bernd Lichti sowie Renate und Otto Holzmann, die seit 50 Jahren der SVG-Leichtathletikabteilung in vielen Funktionen dienen. Dominik Hirsch hat das Ehrungsalter mit 32 Jahren noch nicht erreicht. Er ist Vorsitzender des Tennisclubs Kreuzlinger Forst, der mit neun Sandplätzen und einem schmucken Vereinsheim am Starnberger Weg gegenüber vom Golfplatz residiert. 380 Mitglieder hat der Verein. 40 sind vom TC Unitas gekommen, der sich mangels Spielstätte im vergangenen Jahr aufgelöst hat. "Wir betreiben ambitionierten Breitensport", bekräftigt Hirsch, der eine junge Vorstandsmannschaft um sich geschart hat. Sein Augenmerk gilt dem Nachwuchs: "Wir wollen eine Jugendbasis aufbauen." Das große internationale Jugendturnier des ehemaligen TC Unitas - den Parsberg-Cup - hat Hirsch in den vergangenen Jahren schon geleitet. Jetzt wird der Parsberg-Cup Ende Juli federführend auf den Plätzen des TC Kreuzlinger Forst stattfinden. Für den Winter muss sich Hirsch noch um einen Hallenplatz für seinen Verein bemühen. Der Vorsitzende ist sicher: "Das ist in Germering ganz schwierig."

Inzwischen ist die Sportler- und Mitarbeiterehrung im vollen Gange. Weltcup-Skifahrerin Lena Dürr, die prominenteste Germeringer Sportlerin, ist nicht anwesend und lässt Grüße ausrichten. Dafür sind die erfolgreichen Schach-Geschwister Verena und Lorenz Gauchel (Schachklub Germering) da. Auch die Sportschützin Monika Schiller (Schützenverein Gemütlichkeit) wird geehrt und die Schwimmer Matthias Rips und Steven Stöckl von der SSG Neptun. "Der Lohn der Arbeit kommt nicht immer gleich", hat Haas andere Sportler zuvor vertröstet. Eingangs hatte er Wilhelm Busch zitiert: "Ausdauer wird früher oder später belohnt, meistens später."

© SZ vom 17.06.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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