Schwelbrand:Verrußte Bäckerei

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Der Brandruß hat alles in der Bäckereifiliale von Werner Nau in Fürstenfeldbruck zerstört. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Der Schaden in der der Fürstenfeldbrucker Filiale von Innungsobermeister Werner Nau beträgt wohl 150 000 Euro

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Am Vormittag steht Werner Nau mit rußgeschwärzten Händen vor seiner Bäckerei und erklärt einer Kundin, warum der mobile Verkaufswagen auch die nächsten Wochen dort stehen bleibt und Brote, Semmeln und Gebäck über die Theke gehen. Der Fürstenfeldbrucker Innungsobermeister kann da schon wieder lachen. Hätte ja auch alles noch viel schlimmer kommen können.

In der Nacht auf den Dienstag hat es einen Schwelbrand in dem Verkaufsraum mit Café gegeben. Um 4.45 Uhr riefen zwei Verkäuferinnen bei Nau an, die vor der Tür der Filiale an der Landsberger Straße standen. Sie berichteten ganz aufgeregt, durch die Glastür und die großen Scheiben sei dichter schwarzer Rauch zu erkennen. Nau lieferte da gerade im Brucker Ortsteil Aich aus und war ein paar Minuten später in der Stadt. "Ich habe die Tür geöffnet und es war alles total verraucht. Man hat keine zehn Zentimeter gesehen." Nau alarmierte sofort die Feuerwehr, die kurze Zeit später mit einem kompletten Einsatzzug zur Stelle war. Bestimmt 30 Mann seien das gewesen, schildert der 53-Jährige. Mit schwerem Atemschutz betraten mehrere Feuerwehrleute den Laden, lüfteten erst einmal gut durch und stellten den Strom ab. Schnell wurde der Brandherd lokalisiert: Ein hinter der Theke stehender Kühlschrank hatte sich offenbar durch einen technischen Defekt entzündet, die Isolierung war großflächig verschmort.

Am Vormittag wird das Ausmaß des Schadens deutlich. Teile des Bodens sind noch von einer dicken Rußschicht bedeckt, auch einige der Wände sind schwarz. "Essen ist ein Bedürfnis - Genießen ist eine Kunst", steht an einer Wand. Aber die Stühle und Tische unter dem Schriftzug laden vorerst nicht zum Genießen ein. Durch die Eingangstür sind Kabel und Schläuche verlegt. Es sieht alles eher nach Baustelle aus. "Gott sei Dank ist in nächster Zeit gutes Wetter, da sitzen die Kunden ohnehin lieber draußen", sagt Nau. Der Verkauf werde ganz normal weitergehen, dann eben in dem Verkaufsanhänger vor dem Laden. "Wir sind da ganz flexibel", sagt Nau zu einer Kundin und schildert dieser die ganze Angelegenheit. Ein paar Monate werde es sicher dauern, bis die Schäden innen behoben sind. Nau schätzt die Schadenssumme auf mehr als 150 000 Euro.

Gebacken wird in der Filiale, die bis vor sechs Jahren vom langjährigen Kreishandwerksmeister Franz Höfelsauer betrieben worden war, ohnehin längst nicht mehr. Die Backstube steht in Grunertshofen. Von dort aus werden die Filialen des 1909 von Heinrich Nau gegründeten Familienbetriebs in Mammendorf, Türkenfeld, Geltendorf und Fürstenfeldbruck täglich beliefert.

© SZ vom 25.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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