Schach:Denksportler mit viel Sitzfleisch

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Premiere: In Fürstenfeldbruck findet in den nächsten Tagen die Kreismeisterschaft im Schach statt.

Karl-Wilhelm Götte

Die Schachabteilung des TuS Fürstenfeldbruck hinkt dem 125-jährigen Jubiläum des Vereins hinterher: Mit einem Jahr Verspätung setzen die Denksportler des Vereins mit der Ausrichtung der Kreismeisterschaften Zugspitze jetzt ein besonderes Highlight. 230 Schachspieler werden vom Dreikönigstag bis zum kommenden Sonntag um die Meistertitel spielen.

Die Uhr tickt: Schachspieler stehen unter einem besonderen Stress. Foto: Manfred Neubauer (Foto: N/A)

"Das ist unser nachträglicher Beitrag zum Jubiläum", sagt Helmut Becker, der Schachabteilungsleiter beim TuS. Er hat für die Großveranstaltung mit dem Sparkassenverwaltungsgebäude an der Oskar-von-Miller-Straße eine besondere Spielstätte akquiriert. "Dort finden wir die passenden Räume vor", schwärmt Becker, und eine durchgängige Bewirtschaftung durch die hauseigene Kantine an allen vier Turniertagen sei auch gewährleistet.

Die Kreismeisterschaften finden erstmals in Fürstenfeldbruck statt und stehen nicht nur Spielern aus dem Landkreis offen. Der Schachkreis Zugspitze umfasst den kompletten Südwesten Oberbayerns. So kommen die Teilnehmer aus acht Landkreisen und 25 Vereinen nach Bruck. Die Meistertitel in den insgesamt vier Erwachsenen- und Seniorenturnieren sowie vier Jugendwettbewerben von der U10 bis zur U18 werden kaum an Lokalmatadoren gehen. Die TuS-Schachspieler mit ihrem Spiellokal "Auf der Lände" sind in den vergangenen Jahren auf 50 Mitglieder zusammen geschrumpft. Die erste Mannschaft spielt in der Zugspitzliga, der fünften Klasse im Schach. "Wir bemühen uns um Nachwuchs in den Schulen", erzählt Becker von durchaus erfolgreichen Schulschach-Initiativen des Vereins in Fürstenfeldbruck und Grafrath. Das brauche jedoch Zeit.

Favorisiert im Meisterschaftsturnier eins, der höchsten Kategorie bei diesen Titelkämpfen, sind die Oberligaspieler Andreas Zach und Rupert Stocker vom SC Gröbenzell. Zach ist Titelverteidiger und bereits mehrfacher Kreismeister. Ehe jedoch die Siegerpokale verteilt werden, brauchen die Schachspieler vor allem mentale Ausdauer und Sitzfleisch. Zweimal täglich um 10 und 16 Uhr werden wechselnde Paarungen angesetzt, die bis zu fünf Stunden Bedenkzeit haben. Insgesamt muss jeder Teilnehmer sieben Mal antreten, ehe die neuen Meister feststehen. Nur am Schlusstag wird lediglich einmal um 10 Uhr gespielt. Der erfahrene nationale Schiedsrichter Franz Geßl aus Weilheim wacht darüber, dass alles regelgerecht abläuft. Kiebitze und Schachfreunde sind jederzeit herzlich willkommen, die Partien zu beobachten.

© SZ vom 05.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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