Sanierung des Schulgebäudes:Eine Schülergeneration auf der Baustelle

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Im kommenden Juni beginnt ein 33-Millionen-Euro-Großprojekt. In sechs Jahren umfasst es die Generalsanierung der Wittelsbacher Mittelschule ebenso wie die Erweiterung der Theresen-Grundschule

Von Karl-Wilhelm Götte, Germering

Sechs Jahre wird die Generalsanierung der Wittelsbacher Mittelschule und die Erweiterung der Theresen-Grundschule dauern. Die Gesamtkosten der Baumaßnahme, die das beauftragte Geretsrieder Architekturbüro errechnete, belaufen sich jetzt auf 33 Millionen Euro. Im Mai dieses Jahres waren noch etwa 22 Millionen Euro veranschlagt worden. Die Steigerung um elf Millionen Euro ist vor allem auf eine umfangreichere Bautätigkeit als bislang geplant zurückzuführen. So kommen zusätzliche Klassenzimmer hinzu und das Gebäude wird ausgelegt für eine künftige Aufstockung. Entsprechend erhöhen sich auch die Baunebenkosten, inklusive des Architektenhonorars, auf mehr als sechs Millionen Euro. Die Stadt Germering kann mit einem staatlichen Zuschuss in Höhe von etwa 13 Millionen Euro rechnen.

Der Stadtrat hat jetzt die Projektgenehmigung erteilt. Der Terminplan für die Sanierung und den Neubau ist bereits festgelegt worden. Von Juni an wird mit dem Abbruch des Lehrschwimmbeckens, der alten Turnhalle und des Hausmeisterhauses begonnen. Daran schließen sich dann die Bauarbeiten für die neue Sporthalle sowie die Erweiterung der Grundschule an. Gleiches gilt für die sogenannte "Betreuungsbrücke", also den Gebäudebereich, der die Durchfahrt überspannen wird und in dem künftig die Mittags- und Ganztagsbetreuung untergebracht werden soll.

Die Grundschule soll bis zum Sommer 2019 fertig gestellt sein, die Betreuungsbrücke ein Jahr später. Nach dem provisorischen Umzug der Mittelschule in die Betreuungsbrücke wird mit der Erweiterung und Generalsanierung der Mittelschule begonnen. Diese Arbeiten dauern nach der bisherigen Planung bis zum Sommer 2022 und sollen im Herbst 2022 mit der Herstellung der Außenanlagen fertig gestellt werden. Weitere Baumaßnahmen sollen dann noch 2023 in der Grundschule erfolgen. Damit wird mindestens eine ganze Schülergeneration ihre Schulzeit auf und um eine Baustelle herum verbringen.

Die bisherige Turnhalle ist genauso wie das Lehrschwimmbecken im Unterbau so marode, dass ein Abriss notwendig ist. Aus einer Turnhalle werden zukünftig zwei werden. Über den Turnhallen erstreckt sich der Neubau der Betreuungsbrücke mit Zugang von der Wittelsbacherstraße. Da schon jetzt mehr als die Hälfte der Schüler nach der Schule betreut werden, soll genügend Platz geschaffen werden. Momentan werden in der Schule 200 Mittagessen ausgegeben. In einigen Jahren rechnet man mit der doppelten Anzahl. Das erfordert eine Erweiterung der Küchen; auch für eine direkte Anlieferung der Lebensmittel soll gesorgt werden.

Die "Betreuungsbrücke" wird mehr als 40 Meter lang und 3,80 Meter hoch undsoll auch Platz bieten für einen "Familienstützpunkt" als Anlaufstelle für Eltern. Für die Elternberatung werden ein Büro und ein Besprechungszimmer eingerichtet. Für die bisherige Turnhalle, die mit Bühne etwa die Größe einer Eineinhalbfach-Turnhalle hat, entstehen zwei Einfachturnhallen. Wo der Sportunterricht für die Schüler nach dem Abriss und dem Neubau der Turnhallen zwei, drei Jahre lang stattfinden wird, steht noch nicht fest. Das kleine Lehrschwimmbecken, das zum Mai geschlossen wird, soll möglichst übergangslos an das bestehende Hallenbad angebaut werden. Eine neue Wohnung für den Hausmeister soll später auf dem Dach der Mittelschule entstehen. Gebaut und saniert wird in Etappen. Während der Sanierung des alten Teils der Mittelschule, der aus den Siebzigerjahren stammt, wird die "Brücke" von 2020 an auch als Schule genutzt.

© SZ vom 05.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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