Samstag der Entscheidungen:Mehr Spitzenspiel geht nicht

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Ab durch die Mitte: Der Brucker Kapitän Tobias Prestele geht wie immer mit gutem Beispiel voran. (Foto: Günther Reger)

In Gröbenzell und Fürstenfeldbruck erwarten die Drittliga-Handballer jeweils die Tabellenersten

Von Ralf Tögel, Fürstenfeldbruck/Gröbenzell

Der Tabellenführer gastiert beim Tabellenzweiten, der Gejagte beim Verfolger, die beiden besten Mannschaften der Liga im direkten Vergleich, das Duell der Saison, die vorentscheidende Partie. Geht mehr Spitzenspiel? Und ob: Wenn es gleich zweimal passiert, mit den beiden mit Abstand am höchsten notierten Mannschaften, in einer Sportart, in einem Landkreis, in beiden Geschlechtern - an einem Tag. Wie an diesem Samstag im Landkreis Fürstenfeldbruck.

Erst empfangen die Drittliga-Frauen des HCD Gröbenzell den Tabellenführer TSG Ketsch um 17.30 Uhr in der Wildmooshalle, ehe zwei Stunden später die Handballer des TuS Fürstenfeldbruck, ebenfalls Zweiter im Ranking der dritten Liga, den TV Hüttenberg in der Wittelsbacher Halle zum sportlichen Vergleich begrüßen. Luftlinie sind das 8,4 Kilometer, also eine so charmante wie realistische Idee, sich an einem Abend dem höchstmöglichen Handballsport in ganz Südbayern hinzugeben. So etwas hat es Münchner Raum noch nie gegeben, und weil es Vergleichbares auch in Zukunft so schnell wohl nicht wieder geben wird, könnte der geneigte Zuschauer Historisches erleben. Noch etwas haben beide Vergleiche gemeinsam: Am Ausgang der Meisterschaft wird der Ausgang des jeweiligen Spiels wohl nichts ändern. Zwar liegt Gröbenzell nur vier Punkte hinter den Gästen aus Württemberg, doch Ketsch hat bisher alle 17 Saisonspiele gewonnen. Zu übermächtig hat sich Die TSG bisher präsentiert, zu groß ist der Wunsch, in die zweite Liga zurückzukehren, aus der Ketsch vor vier Jahren abgestiegen war. Die professionellen Strukturen der TSG, die sich im Hinspiel beim 31:28-Sieg immerhin viel Mühe geben mussten, sind indes Vorbild für den HCD. "Da kann man sich einiges abschauen", findet Trainer Hendrik Pleines. Die tragende Rolle bei den Gästen spielt Katrin Schneider, die als Bundesliga-Torschützenkönigin vom Erstligisten Trier nach Metzingen gewechselt war.

Noch aussichtsloser scheint das Unterfangen für die Fürstenfeldbrucker Kollegen. Zwar hat Zweitliga-Absteiger Hüttenberg im bisherigen Saisonverlauf schon zweimal verloren, bei sechs ausstehenden Spielen beträgt der Vorsprung auf den TuS aber bereits neun Punkte. Mit einem Sieg wäre Bruck abgehängt, lediglich Groß-Bieberau, das einen Minuspunkt weniger hat als Hüttenberg, könnte diese noch theoretisch abfangen. Unwahrscheinlich, weil sie in einer Woche bei den Hessen spielen, die dann ihr Meisterstück vollenden wollen. Für die Brucker erscheint ein Heimsieg gegen den Primus schwer zu realisieren, denn zu den Verletzten Frederik Hartz und Max Lentner hat sich auch noch Torjäger Sebastian Meinzer gesellt. Zudem scheint ein Einsatz von Tizian Maier fraglich, damit würde fast der komplette Rückraum ausfallen. Trainer Martin Wild ist dennoch voller Vorfreude, der zweite Platz, immer eine volle Halle, er sagt: "Mehr geht nicht."

© SZ vom 19.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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