Reden wir über:Wirtschaft und Freiheit

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Theana Schmidbauer und Hannah Imhoff. (Foto: Günther Reger)

Theana Schmidbauer und Hannah Imhoff organisieren Kongress

interview Von Christoph Kaindl

Die Rudolf-Steiner-Schule in Gröbenzell richtet am Donnerstag und Freitag, 8./9. Oktober, einen Schülerkongress für Münchner Waldorfschulen zum Thema "Wirtschaft und/oder Freiheit" aus. Neben den Schulvorträgen gibt es auch Referate für die Öffentlichkeit: Gerald Häfner spricht über "Geld, Recht und Demokratie - Widerspruch oder Zusammenhang?" (Donnerstag, 20 Uhr), Christian Kreiß über "Wege in eine menschengerechte Wirtschaft" (Freitag, 20 Uhr). Theana Schmidbauer und Hannah Imhoff von der Schülermitverantwortung (SMV) erklären, was es mit dem Kongress auf sich hat.

SZ: Inwieweit war die SMV an dem Projekt beteiligt?

Theana Schmidbauer: Als die Frage im Raum stand, ob unsere Schule den Kongress ausrichten sollte, wurde die SMV ausdrücklich um ihre Meinung gefragt. Wir haben im Namen der Schüler gerne unsere Zustimmung ausgedrückt.

Hannah Imhoff: Wir haben uns sehr bei der Themenfindung engagiert. Als SMV wollen wir ja den Schülern ein spannendes Programm ermöglichen. Außerdem traten wir erfolgreich dafür ein, dass Schüler die Veranstaltung moderieren dürfen.

Wie ist die Schule bei der Auswahl der Referenten vorgegangen?

Schmidbauer: Ich war auf der Sitzung des Organisationskomitees dabei. Zu dem Zeitpunkt hatten sich bereits 55 Personen bereit erklärt, Themenwerkstätten zu leiten. Auf Wunsch vieler Schüler habe ich vorgeschlagen, aus aktuellem Anlass Experten zum Thema Flüchtlinge einzuladen.

Imhoff: Wichtig war meiner Meinung nach, Fachkräfte mit praktischer Erfahrung an die Schule zu holen. Der Wirtschaftsunterricht ist ja manchmal recht trocken und theoretisch.

Was erwarten Sie sich von der Tagung?

Imhoff: Ich würde mir wünschen, dass sich unsere Schule noch mehr zu einem innovativen Lernort entwickelt. Bei der Organisation der Tagung waren Lehrer und Schüler auf voller Augenhöhe. Es wäre sehr schön, wenn wir dieses Verhältnis beibehalten könnten. Vielleicht kann man so auch neue Perspektiven in den Unterricht einbeziehen.

Schmidbauer: Ich finde es gut, in diesem Rahmen unseren heutigen Kapitalismus zu hinterfragen. Ich denke nicht, dass die Tagung zum Ziel hat, diesen abzuschaffen, aber eine kritische Reflexion könnte neue Wege öffnen.

Sehen Sie in Wirtschaft und Freiheit eher Gegensätze oder zwei sich ergänzende Themen?

Imhoff: (lacht) Ich denke, unsere Meinung ist in diesem Fall nicht so relevant. Mit dem Kongress wollen wir die individuelle Meinungsbildung fördern, da geben wir nichts vor.

© SZ vom 08.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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