Reden wir über:"Schwerathleten" beim Football

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(Foto: Günther Reger)

Stephan Bertsch erklärt, warum er übergewichtige Spieler sucht

Interview Von Max Grassl

Laut Robert Koch-Institut sind in Deutschland 21 Prozent der Kinder und Jugendlichen im Alter von drei bis 17 Jahren übergewichtig. Der Fürstenfeldbrucker Footballverein Fursty Razorbacks sucht genau diese jungen Leuten für bestimmte Positionen im Spiel. Stephan Bertsch , Pressesprecher der Fursty Razorbacks, möchte den jungen Leuten zudem neben mehr körperlicher Fitness auch andere Qualitäten mit auf den Weg geben. Deshalb lädt er für Sonntag, 9. Dezember, männliche "Schwerathleten" im Alter von sieben bis 28 Jahren ein, am Probetraining in der Doppelturnhalle am Theresianumweg teilzunehmen. Bertsch erklärt, warum die für die Mannschaft wichtig sind.

SZ: Kann jeder am Training teilnehmen ?

Stephan Bartsch: Zu dick gibt es für uns nicht, da wir uns ganz individuell auf die Fähigkeiten der einzelnen Junioren einstellen. Was aber vorkommt ist, dass Kinder bereits Schäden an Gelenken oder der Wirbelsäule haben, die eine Teilnahme am Training ausschließen. Das ist aber äußerst selten.

Warum suchen Sie ausgerechnet übergewichtige Jungs?

Schwere Spieler sind im American Football unerlässlich, sie eigenen sich besonders für die sogenannte Offensive und Defensive Line. Ihnen hilft natürlich die zusätzliche Masse dabei, den kleinen, flinken Spielern den Weg frei zu machen oder sie zu stoppen.

Sind die Kinder in ihrer Positionswahl limitiert?

Wir hatten schon einige Fälle, in denen Kinder als Line-Spieler angefangen haben und sich dann körperlich so sehr verändert haben, dass es ihnen möglich war, auf andere Positionen zu wechseln. Beispielsweise die eines Receivers: Dieser bekommt den Ball vom Quarterback, dem zentralen Spieler, zugeworfen oder übergeben und versucht daraufhin in die Endzone des Gegners zu laufen. Wenn er das schafft, bekommt seine Mannschaft sechs Punkten.

Welche Qualitäten müssen die angehenden Footballer mitbringen?

Wir freuen uns über alle, die sich für Football interessieren, egal ob groß oder klein, dick oder dünn. Wichtig ist nur dass sie bereit sind, Teil des Teams zu werden und ihre persönlichen Stärken einzubringen.

Können bei Ihnen auch dünnere Jungen mitmachen?

Natürlich. Wir wollten dieses mal nur die dickeren Jungs hervorheben, da wir den Eindruck bekommen haben, dass gerade die Schweren etwas mehr Unterstützung brauchen um den Mut aufzubringen, zu uns zu kommen. Zu oft wurden diese Kinder enttäuscht oder zurückgewiesen.

Was erwartet die Jungs bei den Furtsy Razorbacks?

Am beeindruckendsten ist, wie sich die Spieler in ihrer Persönlichkeit verändern! Aus schüchternen, stillen Kindern wurden oft selbstbewusste junge Männer. Durch die Akzeptanz, die sie bei uns erfahren und das familiäre Umfeld, das wir ihnen bieten, tauen die Kinder ganz schnell auf.

Training: Sonntag, 9. Dezember, Doppelturnhalle, Theresianumweg, von 13 Uhr an, genaue Zeiten im Internet auf www.fursty-razorbacks.de

© SZ vom 07.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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