Reden wir über:Schwammerl suchen

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Edmund Garnweidner leitete lange die Pilzberatungsstelle Pasing. (Foto: Günther Reger)

Edmund Garnweidner gibt Pilzesammlern Tipps

Interview von Ariane Lindenbach

Es herbstelt. Und die Schwammerl wachsen. Wie es in diesem Jahr um sie bestellt ist und worauf man achten sollte,erklärt Edmund Garnweidner (). Der Fürstenfeldbrucker leitete lange die Pilzberatungsstelle in Pasing, ist dort immer noch tätig und unternimmt in dieser Jahreszeit auch etliche Pilzexkursionen. Zum Beispiel Sonntag, 3. September, von 13 bis 17 Uhr am Jexhof (und am Sonntag danach, Anmeldung unter Telefon 08141/519205).

SZ: Jüngst wurde im Landkreis ein riesiger Bovist gefunden, Schwammerlsucher schwärmen von Steinpilzfunden. Wie erleben Sie die diesjährige Pilzsaiso n?

Edmund Garndweidner: Es ist heuer sehr eigenartig, weil wir einerseits sehr hohe Temperaturen haben und es andererseits immer wieder geregnet hat, in den Alpen noch mehr als hier. Der Boden ist dort relativ feucht, also je näher Sie an die Alpen kommen, desto besser wirds mit den Pilzen. Hier, südlich von Fürstenfeldbruck, auf den Moränenböden, ist es noch zu trocken, da schaut es momentan nicht so gut aus, aber es kommt was. Wenn es die nächsten Tage regnet, sollte man wachsam sein.

Giftig oder genießbar - gibt es eine Faustregel, woran man das erkennen kann?

Nein. Es gibt keine allgemeinen Regeln, wie man die unterscheiden kann, weder vom Geruch noch von der Verfärbung noch mit angeblichen Tipps wie dem gekochten Silberlöffel. Man muss die Pilze, die man essen will, ganz klar erkannt haben. Alles andere darf man nicht essen. Das kann man dann zur Pilzberatung bringen. Aber bitte nicht einfach auf eine dieser Apps verlassen, die es jetzt gibt.

Für das Wochenende ist ein Temperatursturz angekündigt. Macht das den Pilzen nichts aus?

Das wissen wir leider nicht. Man kann auch bei Kälte Schwammerl finden. Normalerweise sind auch Temperaturen über 25 Grad tödlich für Schwammerl, aber heuer gab es trotzdem welche. Wir wissen nur, dass Feuchtigkeit eine große Rolle spielt.

Wenn ich jetzt als Laie an Ihrer Exkursion teilnehme, kann ich danach alleine Pilze suchen gehen?

Nein, natürlich werden sie in vier Stunden kein Experte. Aber ich kann schon einen gewissen Eindruck vermitteln, wie man beim Schwammerlsuchen vorgeht.

Welche Ausrüstung empfehlen Sie?

Auf keinen Fall irgendwelches Plastik, am besten ein geflochtener Pilzkorb. Wenn man ein Geschirrtuch drüber legt, dann fallen keine Nadeln rein, wenn man durchs Unterholz streift. Und man braucht ein Messer, damit man die essbaren Pilze gleich im Wald säubern kann.

© SZ vom 01.09.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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