Reden wir über:Norovirus im Kindergarten

Rudolf Summer leitet das Brucker Gesundheitsamt

interview Von Anna Landefeld

Im Olchinger Kindergarten Löwenzahn besteht der dringende Verdacht, dass rund elf Personen, unter ihnen Erzieherinnen und Kinder, am Norovirus erkrankt sind. Fürstenfeldbrucks Gesundheitsamtsleiter Rudolf Summererklärt, wie man sich schützen kann.

SZ: Hat sich der Norovirus-Verdacht bestätigt?

Rudolf Summer: Wir rechnen am Montag mit einer endgültigen Diagnose. Allerdings gehen wir aufgrund der Symptome davon aus, dass es sich um das Norovirus handelt.

Welche Symptome sind das?

Der Betroffene leidet an Erbrechen und Durchfall. Das Gute ist aber: Das Virus kommt und geht auch wieder schnell. Nach zwei Tagen ist das Schlimmste überstanden. Allerdings ist man, nachdem die Symptome abgeklungen sind, zwei weitere Tage ansteckend.

Wer ist besonders gefährdet?

Es kann jeden treffen, nicht nur Kinder und Ältere.

Wie wird das Virus übertragen?

Die Viren werden über Kot und Erbrochenes ausgeschieden und dann eingeatmet. Seltener sind Schmierinfektionen beispielsweise über verunreinigte Nahrungsmittel. Das Virus ist hochansteckend, denn es genügen bereits zehn Viruspartikel, um sich zu infizieren.

Wie kann man sich dennoch schützen?

Flächen und Gegenstände, die mit Kot oder Erbrochenem in Kontakt gekommen sind, müssen mit einem speziellen Antiseptikum gereinigt werden. Dabei sollte man unbedingt Handschuhe und Mundschutz tragen. So weit möglich, sollte man sich von erkrankten Personen fernhalten. Wichtig ist außerdem, regelmäßig die Hände zu waschen und zu desinfizieren.

© SZ vom 02.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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