Reden wir über:Eine beispielhafte Sanierung

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Klimaschutzbeauftragte von Fürstenfeldbruck, Anja Wendler. (Foto: oh)

Brucks Klimabeauftragte Anja Wendler sucht einen Muster-Altbau

Interview von Stefan Salger

Anja Wendler ist seit November die Klimaschutzbeauftragte von Fürstenfeldbruck. Die 31 Jahre alte Architektin verfügt über Berufserfahrung im Bereich Bausanierungen und absolviert zurzeit nebenher an der Fern-Uni Hagen im Studiengang Umweltwissenschaften ein Modul mit dem Schwerpunkt Energie und Klima. Die gebürtige Erlangerin ist in der Kreisstadt dem Ressort Stadtplanung zugeordnet. Das passt gut, denn hier - vor allem im Altbaubereich - schlummern noch Potenziale fürs Energiesparen.

SZ: Für die Stadt suchen Sie zurzeit ein unsaniertes Ein- oder Zweifamilienhaus bis Baujahr 1978, möglichst mit alter Heizungsanlage. Anhand eines solchen Musterhauses sollen verschiedene Sanierungsvarianten gezeigt werden. Was kommt auf Eigentümer zu, die sich da melden.

Anka Wendler: Das wird kein Musterhaus in dem Sinn, dass es seine Türen für andere Besucher öffnen soll. Im Idealfall kann uns ein Hausbesitzer Pläne vorlegen. Ein Architekt, der auch Experte für energiebewusstes Bauen ist, sieht sich dann das Haus an und arbeitet ein Sanierungskonzept aus. Dabei stehen Dämmung, Fenster und Heizungsanlage im Blickpunkt. Anschließend werden drei Varianten vorgestellt, die je nach Budget umgesetzt werden können. Dabei werden Effizienz, Ökologie und Preis verschieden gewichtet.

Das heißt, der Hausbesitzer bekommt eine Beratung zum Nulltarif?

Ja. Erfahrungsgemäß sind Häuser, die jetzt um die 40 bis 50 Jahre alt sind, besonders geeignet für eine energetische Sanierung. Vor allem dann, wenn zum Beispiel ohnehin der Putz erneuert werden soll und bereits ein Gerüst steht, ist es sehr sinnvoll, gleich über eine Dämmung der Fassade nachzudenken.

Trotzdem: Rechnet sich denn das unterm Strich?

Wenn es richtig gemacht wird, ganz sicher. Natürlich bedarf es einer gewissen Amortisationszeit. Manchmal wird übersehen, dass nicht nur die immer teurere Energie gespart wird, sondern ein solches Haus auch an Wert gewinnt.

Hat die Stadt denn keine eigenen Gebäude?

Uns geht es um ein Wohnhaus. Da gibt es nicht viele städtische Gebäude, die in Betracht kommen. Außerdem wollen wir ganz bewusst die Bürger einbinden.

Wie ist es mit Zuschüssen?

Es gibt Kredite und Zuschüsse der Kreditanstalt für Wiederaufbau, der KfW, außerdem Darlehen der bundeseigenen Bafa. Darüber hinaus haben auch wir in Fürstenfeldbruck ein Förderprogramm aufgelegt, mit dem Anreize gegeben werden sollen für die Dämmung von Fassade oder Dach sowie den Austausch von Türen und Fenstern. Der Energienutzungsplan der Stadt zeigt, dass es noch viele Altbauten gibt, die sich eignen würden.

Wo können sich Besitzer informieren?

Bei der Stadt. Nächste Woche ist die Gelegenheit besonders günstig. An diesem Freitag, 27. März, wird um 11 Uhr im Rathaus die Wanderausstellung "Modernisieren und Sparen" eröffnet. Ein Experte der Baubehörde steht dort Rede und Antwort. Die Ausstellung ist bis zum 16. April zu sehen.

Interessenten können sich unter Telefon 08141/281-4117 oder anja.wendler@fuerstenfeldbruck.de melden.

© SZ vom 26.03.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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