Reden wir über:Die Junge Union und die Homo-Ehe

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Thuy Tran über die Position des Fürstenfeldbrucker Kreisverbands

Interview von Stefan Salger

Gemeinsam mit drei weiteren Delegierten der Jungen Union Fürstenfeldbruck hat Thuy Tran die Sonderlandesversammlung der CSU-Nachwuchsorganisation am Samstag in Nürnberg besucht. Dort ging es vor allem darum, ob die Homo-Ehe ins Grundsatzprogramm aufgenommen wird. Das wurde mehrheitlich abgelehnt. Allerdings lässt die JU mehr Spielraum beim Adoptionsrecht. Die 25 Jahre alte Kreisvorsitzende und Germeringer CSU-Stadträtin kann mit dieser Entscheidung gut leben.

SZ: Warum sind Sie denn gegen die Homo-Ehe?

Thuy Tran: Ich respektiere und akzeptiere eingetragene Lebenspartnerschaften. Ich finde aber, dass der Begriff Ehe Frau und Mann vorbehalten sein sollte. Gleichgeschlechtliche Partnerschaften sind zwar zivilrechtlich gleichwertig, aber eine völlige Gleichartigkeit mit der Eheschließung ist meiner Meinung nach hier nicht erforderlich.

Spricht die Junge Union im Kreis da mit einer Stimme?

Wir waren mit vier Delegierten vertreten. Aber es gab keine Empfehlungen, jeder konnte und sollte so abstimmen, wie es für ihn persönlich richtig ist.

Damit hat sich die JU kaum von der CSU abgesetzt. Einer der Delegierten hatte das kritisiert mit dem Ausspruch "wollen wir wie die CDU werden - jung, hip, dynamisch? Oder konservativ bleiben?"

Ich kann mich mit der Aussage nicht anfreunden. Wir sollten auf Vergleiche mit der CDU verzichten - wir sind eine eigenständige Partei. Außerdem geht es beim Thema Homo-Ehe auch nicht um hip oder dynamisch. Da spielt es eine Rolle, welche persönlichen Leitbilder man besitzt und Vorstellungen man hat.

Welche Fragen beschäftigen die Kreis-JU zurzeit besonders?

Vor allem die bevorstehenden Wahlkämpfen unserer Bundestagskandidatin Katrin Mair sowie von Bürgermeisterkandidat Dirk Flechsig in Eichenau. Grundsätzlich ist natürlich auch das Thema Flüchtlinge wichtig. Gerade hier wollen wir aufklären und nachdrücklich gegen falsche Gerüchte angehen. Ein großes Anliegen ist uns natürlich auch die Digitalisierung. Wir müssen den Breitbandausbau schaffen. Es kann doch nicht sein, dass es in vielen Zügen kein Wlan gibt und sich international kaum Digitale Startups aus Deutschland durchsetzen.

© SZ vom 22.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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