Ob Stühle rücken oder Gartenarbeiten, es gibt einige Fürstenfeldbrucker, die in diesen Dingen Unterstützung gebrauchen könnten. Gemeinsam mit der Stelle für Öffentlichkeitsarbeit hat Martin Tielke (vom Bürgerpavillion in Fürstenfeldbruck ein Projekt für ehrenamtliche Helfer ins Leben gerufen. Im Interview erklärt er, wie genau das kürzlich gestartete Projekt aussieht.
SZ: Wie kam es zu dem Projekt?
Tielke: Mich hat eine Dame angerufen und meinte, sie würde noch alleine wohnen, aber da jetzt der Herbst beginnt, müsse sie die Gartenstühle wieder zurück unter die Terrasse schieben. Sie sagte, das schafft sie körperlich nicht mehr und hat gefragt, ob ich jemanden kenne, der ihr dabei helfen kann und mit einer großen Schere vielleicht auch mal einen Ast abschneiden könnte. Ich habe ihr gesagt, ich höre mich um, ob sich jemand finde, der ihr hier zur Hand geht. Durch die Anfragen der Brucker Bürger hat sich dann dieses Projekt entwickelt.
Wie unterscheidet sich das Projekt von anderer Nachbarschaftshilfe?
Das Projekt geht noch ein bisschen über Nachbarschaftshilfe hinaus. Bei einer Nachbarschaftshilfe helfen Nachbarn anderen Nachbarn. Hier kann es durchaus sein, dass ein Student, der im Brucker Süden wohnt, Menschen aus dem Brucker Norden helfen möchte. Wir wollen über die Nachbarschaftshilfe hinaus Brucker Bürger zusammenzubringen. Diese melden sich dann bei mir und ich koordiniere das.
Wieso ist das Hilfsprogramm ehrenamtlich?
Im Rahmen der Gemeinwesen-Arbeit gibt es keine Bezahlung. Da geht es um Engagement und aus dem Grund habe ich das von vornherein ausgeschlossen. Ich möchte keinem Betrieb dort Aufträge wegnehmen. Das sollen kleine Hilfstätigkeiten sein, ohne dass diese mit einem größeren Auftrag verbunden sind. Ich koordiniere hier keine Nebentätigkeiten oder rutsche damit in die Vermittlung von Schwarzarbeit, sondern das hier sind ganz normal ehrenamtliche Tätigkeiten. Brucker Bürger für Brucker Bürger.
Gibt es schon erste freiwillige Helfer?
Das Projekt ist ja noch ganz neu, aber wir haben immer Ehrenamtliche, die füreinander da sind. Auch vom Ehrenamts-Pool, den ich bereits habe, wird der ein oder andere sagen, da mache ich mal ein Stündchen mit, aber wir wollen auch neuen Menschen mit anderen Menschen zusammenbringen.
Haben Sie eine Veränderung bei den Hilfsarbeiten wegen Corona bemerkt?
Ich habe gemerkt, dass sich die Brucker Bürger sehr stark zurückziehen und sehr vorsichtig sind. Menschen, die mit dem Bürgerpavillion aufgrund von sozialen Fragen immer wieder Kontakt haben, waren sehr verhalten und vorsichtig. Erst im gemeinsamen Gespräch wurde dann deutlich, dass mehr Hilfe benötigt wird, aber die Menschen sich nicht so richtig trauen.
Können Sie sich vorstellen, wie das Projekt ausgeweitet werden könnte?
In den kommenden Monaten oder auch zum Jahreswechsel erwarte ich, dass die ein oder andere Frage bezüglich Versicherungen, Abgaben oder auch zu Problemen mit Banken oder Krediten noch kommt.
Ehrenamtliche Helfer wenden sich an Martin Tielke, Telefon: 08141 224775, E-Mail: martin.tielke@fuerstenfeldbruck.de