Programmkino:Besucherrekord am Premierentag

Lesezeit: 2 min

Mit fünf Euro ist der Filmfan am Wochenende im Lichtspielhaus Fürstenfeldbruck dabei. (Foto: Günther Reger)

Das Lichtspielhaus Fürstenfeldbruck öffnet nach dreimonatiger Renovierung wieder

Von Anna Lehneis, Fürstenfeldbruck

Drei Monate Renovierungszeit liegen hinter Markus Eisele, und dann startet der Betreiber des Brucker Lichtspielhauses am Tag vor der offiziellen Wiedereröffnung gleich mit einem Deutschlandrekord. Denn obwohl der neue Film von Florian Gallenberger "Grüner wird's nicht, sagte der Gärtner und flog davon" in 250 deutschen Kinos anlief, so sahen ihn in Bruck mehr als 120 Zuschauer. So viele wie in keinem anderen Kino in der Republik. "Wir sind auf Platz eins der Besucherzahlen", freut sich Markus Eisele, "das ist überwältigend, ich bin völlig platt."

Wie am "Pre-Opening" am Donnerstag, so war auch die Eröffnungsfeier am Freitagabend gut besucht. Vor allem Ältere nutzen die Gelegenheit, sich das renovierte Lichtspielhaus anzusehen. Für viele birgt es Erinnerungen an die Zeit der Jugend und des Erwachsenwerdens. Nach mehr als einem Jahr Umbauarbeiten, Interimsbetrieb und dann der vollständigen Schließung in den vergangen Wochen präsentiert sich das Filmtheater aus dem Jahr 1930 nun in einer neuen Aufmachung. Sowohl im Foyer, als auch im Kinosaal erwartet die Zuschauer eine Mischung aus traditioneller und moderner Einrichtung.

"Die Renovierung ist wirklich gut gelungen", findet Rosemarie Ember, 81. "Ich mag auch die eigensinnigen Designstühle", sagt sie über die orangefarbenen Stühle des Designers Konstantin Grcic. Sie bringen einen Tupfer Farbe in das sonst sehr dezent und neutral eingerichtete Foyer. "Ich finde, die Stühle passen nicht in das Konzept. Aber bis auf die ist alles hier sehr geschmackvoll eingerichtet", ist die Meinung einer anderen Besucherin. Eine Freundin von Rosemarie Ember, Gabriele Huller, 63, freut sich, dass es überhaupt Sitzgelegenheiten im Foyer gibt. "Früher musste man im Stehen warten, bevor es los ging", erinnert sie sich. Die Bruckerin besucht das Lichtspielhaus schon seit der Mitte der Achtzigerjahre. Sie und ihre Freundinnen freut es, dass das Kino so lange erhalten worden ist. "Ich hoffe, dass es auch weiterhin bestehen bleibt", sagt Gabriele Hullers Sitznachbarin Inge Lobinger, 77. "Es bietet eine gute Abwechslung zum Scala Kino." Das besuche sie auch, "aber im Lichtspielhaus werden mehr Filme gezeigt, die unsere Generation interessieren." Rosemarie Ember pflichtet ihr bei. "Hier werden ausgefallenere Filme gezeigt und die Klassiker, die man sonst nicht mehr auf der großen Leinwand sehen kann." Sie freuen sich nicht nur auf "Grüner wird's nicht", sondern auch darauf die neue Einrichtung des Kinosaals zu begutachten. "Wir haben natürlich Logenplätze gebucht", sagt Huller.

"Ja, die Loge ist der Star", weiß auch der Betreiber Eisele. In den hinteren beiden Reihen können Besucher es sich neuerdings in Einer- und Zweiersesseln mit eigenen Beistelltischen, Lampen und Fußhockern bequem machen. In der ersten Septemberwoche läuft Montag, Dienstag und Mittwoch jeweils 18.30 Uhr und 20.45 Uhr "Grüner wird's nicht sagte der Gärtner und flog davon", am Sonntag, 9. September, können sich Zuschauer um 18 Uhr auf "Der blaue Engel", ein Klassiker mit Emil Jannings und Marlene Dietrich aus dem Jahr 1930 freuen.

© SZ vom 03.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: